

Frankfurt am Main - Mit Musik und trotzdem still haben junge Leute an Karfreitag in gegen das Tanzverbot zu Ostern protestiert. Die Tänzer hatten an MP3-Player angeschlossene Kopfhörer auf den Ohren als sie sich zum Flashmob auf dem Römerberg vor dem Rathaus trafen. Rund 1000 Demonstranten beteiligten sich nach Polizeiangaben, die Veranstaltung sei nach 20 Minuten friedlich zu Ende gegangen. Aufgerufen zu der ungewöhnlichen Form des Protests hatte die Grüne Jugend Hessen.
Einige Jugendliche trugen Masken mit dem Bild des Frankfurter Ordnungsdezernenten Volker Stein (FDP). Er hatte angekündigt, das im hessischen Feiertagsgesetz verankerte Tanzverbot zu Ostern durchsetzen zu wollen. Das hatte in den vergangenen Wochen heftige Diskussionen ausgelöst.
Für eine Beibehaltung des Tanzverbots hatten sich unter anderem die Kirchen ausgesprochen. Der Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Roger Töpelmann, argumentierte, der Karfreitag mache auf Leiden in der Welt, wie in Fukushima und Libyen, aufmerksam. Dieser Gedanke vertrage sich nicht mit Ansichten, die "jedem Bürger zu jeder Zeit freie Selbstverwirklichung zubilligen". Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hatte es selbstverständlich genannt "dass die Ruhe an Karfreitag, einem der höchsten Feiertage der Christen, eingehalten wird".
In Paragraf fünf des hessischen Feiertagsgesetzes heißt es: "Die gesetzlichen Feiertage werden als Tage der Arbeitsruhe und seelischen Erhebung nach Maßgabe dieses Gesetzes geschützt." Zu den Feiertagen zählt jeder Sonntag und Tage wie Karfreitag und Ostermontag. Zum Schutz der gesetzlichen Feiertage sind zwischen 4 Uhr und 12 Uhr unter anderem Tanzveranstaltungen verboten. Strenger ist es an bestimmten Tagen wie Karfreitag, dem Volkstrauertag und dem Totensonntag.
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