Leiche entdeckt 14-Jährige wurde offenbar von Mitschülern verprügelt und in die Seine geworfen

Die Seine bei Argenteuil, wo die tote 14-Jährige am Montagabend gefunden wurde
Foto: THOMAS SAMSON / AFPFrankreichs Regierungssprecher Gabriel Attal spricht von einer »schändlichen« Tat und einem »absolut tragischen« Fall: Nach dem Fund der Leiche einer 14-Jährigen in der Seine bei Paris werden immer mehr Details bekannt.
Die tote Jugendliche war bereits am Montagabend in Argenteuil, einer Gemeinde bei Paris, in der Seine entdeckt worden. Einige Stunden später waren ein 15 Jahre alter Junge und ein gleichaltriges Mädchen festgenommen worden. Die Justiz hat gegen die beiden Verdächtigen ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes eingeleitet. Nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft kamen die Jugendlichen in Untersuchungshaft.
Der Tat ging offenbar eine Vorgeschichte zwischen dem jungen Mann und dem Opfer voraus: Es habe es zuvor eine kurze Liebesbeziehung gegeben, sagte Staatsanwalt Éric Corbaux. Im Anschluss seien intime Fotos des Opfers verbreitet worden. Schließlich sei es Anfang März zu einer ersten körperlichen Auseinandersetzung zwischen der Getöteten und der Tatverdächtigen gekommen.
14-Jährige wurde offenbar in »Hinterhalt« gelockt
Vor ihrem Tod sei die 14-Jährige in einen »Hinterhalt« gelockt worden, hieß es. Der Verdächtige habe sie zu Boden gestoßen, getreten und geschlagen. »Sie war nicht bewusstlos, als sie beschlossen, sie in die Seine zu werfen, aber sie war nicht fähig, sich zu bewegen«, sagte Corbaux. Das Mädchen sei wahrscheinlich ertrunken, die Leiche wies zahlreiche Blutergüsse auf.
»Sie haben keine unmittelbare Reue gezeigt«, sagte Corbaux in einer Pressekonferenz über die beiden 15 Jahre alten Tatverdächtigen. Sie wurden einem Untersuchungsrichter überstellt, die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus.
Mutter des Opfers ruft zu Gedenkmarsch auf
Die Familie des Opfers hatte für das Wochenende zu einem Gedenkmarsch für ihre Tochter aufgerufen. Die Mutter forderte in französischen Medien »Gerechtigkeit« für ihre Tochter. Sie gibt an, dass ihre Tochter von den beiden Tatverdächtigen bereits zuvor gemobbt wurde. Das Mädchen ging danach mit den mutmaßlichen Tätern auf die gleiche private Berufsschule.
Der Verdächtige hatte die Tat noch am Abend seiner Mutter gestanden und war dann mit seiner Freundin abgehauen. Den beiden drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis.