Projekt in Frankreich Corona-Hund erschnüffelt Infizierte in Altenheimen

Im französischen Kunheim schnüffelt Suchhund Pokaa in einem Altenheim an einer Probe
Foto: SEBASTIEN BOZON / AFPPokaa ist ein prächtiger, zweijähriger Golden Retriever mit besonderen Fähigkeiten: In der französischen Gemeinde Kunheim, rund 30 Kilometer von Freiburg im Breisgau entfernt, kommt der speziell ausgebildete Corona-Spürhund erstmals in einem Altersheim zum Einsatz.
Künftig soll das Tier regelmäßig Bewohner und Angestellte der elsässischen Einrichtung auf eine Infektion mit dem Virus testen. Pokaa kann dank einer vierwöchigen Zusatzausbildung an einer französischen Hochschule für Veterinärmedizin das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus in Schweißproben erschnüffeln.

Pokaa mit seiner Hundeführerin
Foto: Philipp von Ditfurth / dpaDass Hunde in der Lage sind, mit ihrem ausgezeichneten Geruchssinn Coronainfektionen aufzuspüren, ist wissenschaftlich belegt. Jüngst veröffentlichten Forscher der Tierärztlichen Hochschule Hannover eine Studie zum Thema. Ergebnis: Spürhunde waren in der Lage, mehr als neun von zehn mit Corona infizierten Personen anhand von Schweißproben zu erkennen (91 Prozent).
Zudem markierten sie nur selten Corona-negative Personen fälschlich als positiv. Wurde Urin zum Schnüffeln vorgelegt, waren die Ergebnisse noch besser. Auch eine Studie aus Großbritannien lieferte vielversprechende Erkenntnisse.
Trainiert wurde Pokaa von Experten des Vereins Handi'Chiens. Der bildet eigentlich Begleithunde für Kranke und Alte aus, will jetzt aber 250 seiner Tiere zu Corona-Suchhunden ausbilden, wie Vereinspräsident Robert Kohler sagte.
Das Projekt an dem elsässischen Altersheim »La Roselière« in Kunheim soll nach dem Willen des Vereins Handi'Chiens künftig ausgeweitet werden – auch auf Heime in Deutschland. Dazu habe man den französischen Staat um Geld gebeten. Die Zusatzausbildung eines Hundes koste 3500 Euro – das rentiere sich angesichts der gesparten Kosten für Labortests schnell.