Frankreich Frachter mit waffenfähigem Plutonium eingetroffen

Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen sind zwei Frachter mit waffenfähigem Plutonium aus den USA im nordwestfranzösischen Hafen Cherbourg eingetroffen. Die Ladung von 140 Kilogramm reicht für die Herstellung von zehn Hiroshima-Bomben aus - Grund genug für Greenpeace, heftig gegen den Transport zu protestieren.

Cherbourg - Die beiden britischen Schiffe "Pacific Teal" und "Pacific Pintail" wurden auf ihrem Weg in den Hafen von Hubschraubern begleitet. Das Plutonium an Bord soll in der südfranzösischen Anlage Cadarache zu Brennstäben für den Reaktorbetrieb wiederaufbereitet werden.

Greenpeace hält den Transport für unverantwortlich. Die Gefahr für die Umwelt sei zu groß, und außerdem komme der Transport als Terrorziel in Frage. Ein französisches Gericht hat es den Umweltschützern indes untersagt, sich den Plutonium-Frachtern zu nähern. Die Greenpeace-Boote müssen einen Abstand von 300 Metern auf See oder 100 Metern im Hafen einhalten.

Mit der Lieferung erfüllen die USA Verpflichtungen aus einem Abrüstungsvertrag, der im Jahr 2000 mit Russland geschlossen wurde. Beide Staaten haben darin zugesagt, 34 Tonnen waffenfähiges Plutonium zu vernichten. Frankreich hat schon früher Plutonium für die Umwandlung in so genannte MOX-Brennstäbe - eine Mischung aus Plutoniumoxid und Uranoxid - angenommen. Diesmal handelt es sich aber zum ersten Mal um waffenfähiges Plutonium. In den USA gibt es für eine solche Umwandlung keine geeignete Anlage.

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