Riesige Methan-Mengen Gasleck in L.A. - Kalifornien ruft Notstand aus

Infrarot-Luftaufnahme: Massives Gasleck im Raum Los Angeles
Foto: DPA/ENVIROMENTAL DEFENSE FUND AND EARTHWORKSSeit mehr als zwei Monaten leiden Einwohner von Porter Ranch unter einem Gasleck. 30.000 Menschen leben in dem Stadtteil im Nordwesten von Los Angeles, Tausende von ihnen mussten etwa über die Weihnachtsfeiertage ihre Häuser verlassen. Gouverneur Jerry Brown hat nun für die Gegend den Notstand ausgerufen. Dadurch könnten künftig Vorschriften und Gesetze temporär außer Kraft gesetzt werden, um die Krise zu bekämpfen, sagte ein Sprecher Browns.
Aus einem unterirdischen Gasspeicher tritt Methan aus. Der Betreiber Southern California Gas Co. versucht, mit einer Bohrung eine defekte Pipeline in mehr als hundert Metern Tiefe zu erreichen und diese zu verschließen. Brown hat die Firma aufgerufen, sich schon einmal zu überlegen, was zu tun sei, falls dieser Plan scheitert - oder wenn das Leck schlimmer wird. Der Betreiber teilte mit, man kooperiere seit Beginn des Lecks mit allen Behörden.
Die Firma geht davon aus, dass das Leck erst Ende Februar oder Anfang März beseitigt sein wird. Es ist nach offiziellen Angaben für ein Viertel der Methan-Emissionen ganz Kaliforniens verantwortlich - etwa fünf Millionen Tonnen. Jüngsten Messungen zufolge stößt das Leck stündlich mehr als 30.300 Kilogramm Methan aus. Laut "Los Angeles Times" waren bereits am 22. Dezember so viele Treibhausgase ausgetreten, wie 330.000 Autos im Jahr ausstoßen.
Anwohner klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit und Atemprobleme. Die Gesundheitsbehörden gehen allerdings nicht davon aus, dass Betroffene bleibende Schäden erleiden werden.
Dennoch fordern Einwohner von Porter Ranch, den Speicher zu schließen. Brown will prüfen lassen, wie tragfähig derartige Einrichtungen in Kalifornien langfristig sind. Die Anlage ist die zweitgrößte ihrer Art im Westen der USA.