Gefühlsstudie Die Glückskinder von Vanuatu

Kann man Glück messen? Die Verfasser einer britischen Studie meinen: ja. Sie haben das wohl schönste aller Gefühle seziert und die glücklichsten Menschen der Welt ausfindig gemacht - auf einem kleinen Inselstaat in der Südsee.

London - Die Menschen des Inselstaates Vanuatu sind laut einer heute veröffentlichten Studie der britischen Ideenschmiede New Economics Foundation (NEF) am glücklichsten.

Die Verfasser untersuchten die Zufriedenheit der Bevölkerung, ihre Lebenserwartung und den Umgang mit der Umwelt. Ebenfalls besonders glücklich sind die Menschen laut dem "Happy Planet Index" auch noch in Kolumbien, Costa Rica, Dominica und Panama.

Weiteres Ergebnis der Studie: Die Wahrscheinlichkeit, glücklich zu sein, ist auf einer Insel größer als auf dem Festland. Warum das allerdings so ist, lässt die Untersuchung offen. "Die Studie zeigt, wie wir lange, glücklich und im Einklang mit der Welt leben können", sagte der NEF-Experte Nic Marks der britischen Tageszeitung "The Guardian".

"Die Menschen hier sind glücklich, weil sie mit sehr wenig zufrieden sind", erklärte Marke Lowen von "Vanuatu Online", der Online-Zeitung der Inselrepublik, das Ergebnis. "Wir haben hier keine konsumorientierte Gesellschaft. Das Leben dreht sich hier um die Familie und die Gemeinschaft", berichtete Lowen dem Blatt über den Alltag 200.000 Bewohner von Vanuatu. "Es ist ein Ort, an dem man sich nicht viele Sorgen macht." Angst hätten die Menschen nur vor Wirbelstürmen und Erdbeben.

Ein Ansturm von Glücksrittern, die dem Geheimnis Vanuatus auf die Spur kommen wollen, käme den Bewohnern allerdings wenig gelegen. Am liebsten sei es den Menschen dort wohl, wenn niemand von ihrem Glück wüsste. "Sagen Sie es bloß niemandem weiter", scherzte Lowen.

Die Länder der G8, der größten Industriestaaten der Welt, kamen schlecht weg: Am besten schnitt Italien (Platz 66) ab, Deutschland erreichte bloß den 81. Platz von den 178 Staaten des Index, die USA landeten auf dem 150. Platz. Ganz hinten stehen Simbabwe, Burundi, der Kongo, Russland und die Ukraine.

ffr/AFP/dpa

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten