Gelsenkirchen Hochexplosive Chemikalie bei Wohnungsauflösung entdeckt – Großeinsatz der Feuerwehr

Angehörige fanden Behälter mit gefährlicher Pikrinsäure im Keller eines Verstorbenen. Häuser wurden geräumt, die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot an. Warum der Mann die Substanz lagerte, ist unklar.

Beim Ausräumen einer Wohnung in Gelsenkirchen haben Angehörige des verstorbenen Inhabers am Freitag Glasbehälter mit einer hochexplosiven Chemikalie entdeckt. Nach Angaben der Feuerwehr handelt es sich um Pikrinsäure.

Dies hätten Sprengstoffexperten der Bundespolizei festgestellt. Aus Sicherheitsgründen wurden zunächst drei Mehrfamilienhäuser im Stadtteil Resse geräumt.

Die Substanz befinde sich in zwei Glasbehältern, sagte Feuerwehrsprecher Carsten Jost. Sie sollten noch am Freitag aus dem Haus gebracht werden und mithilfe eines Spezialfahrzeugs auf ein Feld in der Nähe gefahren werden.

Dort sollen die Behälter kontrolliert gesprengt werden. Warum sich die Substanzen in der Wohnung befanden, sei noch unbekannt. In der Wohnung seien noch weitere Gefäße mit noch unbekannten Substanzen entdeckt worden. Spezialisten der Feuerwehr Dortmund sollen die Stoffe nun untersuchen.

Zur Explosion genügt "die kleinste Erschütterung"

Bei Pikrinsäure reicht nach Angaben des Sprechers bereits "die kleinste Erschütterung", um eine Explosion auszulösen. Zuvor hatte die "WAZ" über den Feuerwehreinsatz berichtet.

Der Stoff wurde früher unter anderem auch im schulischen Chemieunterricht eingesetzt. Wenn die Säure eintrocknet, kann sie etwa durch Erwärmung oder einen Schlag detonieren. Deshalb muss sie stets in Behältern mit Wasser gelagert werden – dann besteht keine akute Gefahr.

fek/dpa
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