Gelsenkirchen Antisemitische Parolen – Polizei stoppt Aufmarsch

Nach den Vorfällen an Synagogen in Nordrhein-Westfalen musste die Polizei erneut gegen eine Kundgebung vorgehen. In Gelsenkirchen hatten sich 180 Menschen versammelt und auch antisemitische Parolen skandiert.
(Symbolbild)

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Foto: Friso Gentsch / picture alliance / Friso Gentsch/dpa

In Gelsenkirchen ist am Mittwochabend eine unangemeldete Kundgebung von der Polizei gestoppt worden. Die ungefähr 180 Demonstranten, die sich vom Bahnhofsvorplatz in Richtung Synagoge bewegten, seien demnach von zahlreichen Polizeibeamten aufgehalten worden, wie es in einer Mitteilung hieß. Während der unangemeldeten Versammlung seien auch antiisraelische Rufe skandiert worden, so die Polizei. Die Beamten setzten den Angaben zufolge Schlagstöcke ein, verletzt worden sei jedoch niemand, hieß es.

Ein Video, das unter anderem der Zentralrat der Juden in Deutschland auf Twitter verbreitet, zeigt zudem deutlich antisemitische Parolen der Demonstranten.

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In der Nacht zuvor waren vor Synagogen in Münster und Bonn israelische Flaggen angezündet worden. Die Landesregierung habe daraufhin unverzüglich zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch. »Wir haben den Schutz an allen herausragenden jüdischen Orten noch einmal erhöht.« Für alle anderen jüdischen Objekte werde auf Veranlassung von Innenminister Herbert Reul (CDU) »eine aktuelle Beurteilung der Gefährdungslage durchgeführt«. Vertreter aus Politik und Gesellschaft reagierten schockiert auf die Taten.

Seit Montagabend beschießen militante Palästinenser Israel massiv mit Raketen. Dabei sind bislang fünf Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden. Israels Armee reagiert darauf nach eigenen Angaben mit dem umfangreichsten Bombardement seit dem Gazakrieg von 2014. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza beträgt die Zahl der seit Montag getöteten Palästinenser 65 – darunter 16 Kinder und fünf Frauen. 365 Menschen seien verletzt worden.

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels war von einer antiisraelischen Kundgebung die Rede. Da sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellte, dass bei dem Aufmarsch auch antisemtische Parolen skandiert wurden, haben wir die Angaben geändert.

mkl/dpa
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