Ehebruch Altkanzler Schröder vom Ex-Mann seiner Freundin verklagt

Die Beziehung von Gerhard Schröder und Soyeon Kim hat deren südkoreanischen Ex-Ehemann nach eigenen Angaben tief verletzt. So sehr, dass er nun Schmerzensgeld vom Alt-Kanzler fordert.
Altbundeskanzler Gerhard Schröder und seine Lebenspartnerin Soyeon Kim

Altbundeskanzler Gerhard Schröder und seine Lebenspartnerin Soyeon Kim

Foto: Ahn Young-Joon/ dpa

Altkanzler Gerhard Schröder ist einem Medienbericht zufolge in Südkorea vom Ex-Mann seiner Verlobten Soyeon Kim verklagt worden. Der Mann verlange von Schröder wegen einer außerehelichen Affäre umgerechnet 77.000 Euro, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag.

Der nicht namentlich genannte Mann wirft dem Altkanzler dem Bericht zufolge vor, eine Affäre mit Kim begonnen zu haben, während diese noch mit ihm verheiratet gewesen sei. Dies habe ihm "seelische Qualen" bereitet, zitiert Yonhap aus einem beim Familiengericht in Seoul eingereichten Dokument. "Unsere Ehe ist schließlich zerbrochen, und der Beschuldigte sollte für seine Aktion verantwortlich gemacht werden."

Kim weist diese Darstellung jetzt entschieden zurück. "Wenn eine Ehe, die wie bei mir in jungen Jahren geschlossen wurde, zerrüttet ist und geschieden werden soll, liegt der Grund dafür nach meiner Meinung bei den beiden Ehepartnern", erklärte die Übersetzerin. "Das gilt zumal, wenn beide Ehepartner schon lange Zeit faktisch getrennt gelebt haben. Deshalb sollte man für das Scheitern einer Ehe nicht dritte Personen verantwortlich machen. Ich habe faktisch schon lange getrennt gelebt. Daher ist Herr Schröder für das Scheitern meiner Ehe nicht verantwortlich."

Gesamtes Vermögen für den Ex-Ehemann

Darüber hinaus habe ihr früherer Mann in der Scheidungsvereinbarung durchgesetzt, dass das gesamte gemeinsame Vermögen an ihn falle. Sie, Kim, müsse außerdem die Hälfte der Unterhaltskosten für das gemeinsame Kind aufbringen. Kim sieht keine rechtliche Grundlage für finanzielle Forderungen ihres Ex-Mannes an ihren neuen Lebensgefährten. Außereheliche Affären waren im konservativen Südkorea bis ins Jahr 2015 strafbar, Seitensprünge konnten mit Haftstrafen geahndet werden. Auch heute noch sind sie Anlass für Zivilklagen.

Kim und ihr Ex-Mann sind seit dem vergangenen November geschieden. Die Beziehung Schröders zu der 26 Jahre jüngeren Südkoreanerin, die als Übersetzerin für ihn gearbeitet hatte, war im September bekannt geworden. Im Januar gab das Paar dann bekannt, heiraten zu wollen. Die Hochzeit werde voraussichtlich im Herbst stattfinden. Es wäre die fünfte Ehe des 74-jährigen Altkanzlers.

Schröders vierte Ehefrau, Doris Schröder-Köpf, hatte im Zuge des Scheidungsverfahrens gesagt, Kim sei "der Anlass, wenn auch nicht alleinige Grund, für die endgültige Trennung" des Ehepaars im Jahr 2016 gewesen. Schröder wies diese Darstellung zurück. Kim habe nichts mit der Trennung zu tun, versicherte er.

mik/dpa
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