Indigener Stamm US-Tourist auf indischer Insel mit Pfeilen getötet

Ein US-Tourist ist von Ureinwohnern mit Pfeilen beschossen worden, als er sich einer Insel im indischen Ozean näherte.
Indisches Marineboot in der Nähe von Port Blair

Indisches Marineboot in der Nähe von Port Blair

Foto: DANISH SIDDIQUI/ REUTERS

Ein US-Tourist ist offenbar von Ureinwohnern der indischen Andamanen-Inseln getötet worden. Das teilte die indische Polizei mit. Demnach soll sich der 27-Jährige dem indigenen Stamm genähert haben. Er war trotz eines Verbots zu einer abgelegenen Insel gefahren, als die Bewohner ihn umstellten und mit Pfeilen beschossen.

Behördenangaben zufolge bestach er Fischer, damit sie ihn in die Nähe der Insel North Sentinel bringen. Von dort aus sei er mit dem Kanu weitergefahren.

Die Fischer hätten beobachtet, wie der Mann mit Pfeilen beschossen und an den Strand gezogen worden sei. Vor Angst seien sie geflohen. Als sie am nächsten Morgen zurückgekehrt seien, hätten sie die Leiche am Ufer gefunden.

Laut indischen Medienberichten erzählten die Fischer in der Regionalhauptstadt Port Blair einem Priester von dem Vorfall. Dieser habe die Familie des Touristen in den USA kontaktiert. Die indische Polizei leitete laut eigenen Angaben Ermittlungen wegen Mordes gegen "unbekannte Stammesmitglieder" ein.

Der Polizei zufolge wurden die Fischer festgenommen und Ermittlungen aufgenommen.

Die zu Indien gehörenden Andamanen liegen im Indischen Ozean westlich von Myanmar. North Sentinel wird von den Sentinelesen bewohnt, die sich gegen die Außenwelt abschotten und schon häufiger Fremde angegriffen haben sollen. Seit den späten Neunzigerjahren soll kein Außenstehender mehr die Insel betreten haben. Indiens Regierung hat sie und das umliegende Gewässer im Radius von drei Seemeilen zur verbotenen Zone erklärt.

cop/dpa/AFP/AP

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