Deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin sollte mit Privatjet abgeschoben werden

Anna Sorokin vor Gericht im Jahr 2019
Foto: Richard Drew/ DPADie Abschiebung der deutschen Hochstaplerin Anna Sorokin aus den Vereinigten Staaten nach Frankfurt am Main ist erneut in letzter Minute gescheitert. Die US-Einwanderungsbehörde ICE wollte die 31-jährige Deutsche, die in den USA bereits eine Haftstrafe wegen Betrugs abgesessen hat, in der Nacht zum Donnerstag mit einem eigens angemieteten Gulfstream-Jet nach Deutschland bringen, da sie kein gültiges US-Visum mehr besitzt.
Die Anwälte der in Russland geborenen Frau hätten jedoch kurz vor dem geplanten Flug erfolgreich einen Eilantrag gegen die Rückführung eingelegt, hieß es aus US-Sicherheitskreisen. Sorokin, die durch die Netflix-Serie »Inventing Anna« weltberühmt geworden ist , sitzt derzeit in einer Haftanstalt der US-Einwanderungsbehörde.
Sorokin hatte sich unter dem Pseudonym Anna Delvey durch geschicktes Lügen und selbstbewusstes Auftreten zwischen November 2016 und August 2017 mehrere Zehntausend US-Dollar erschlichen. Sorokin reiste damals auch in Privatflugzeugen und lebte monatelang in Luxushotels, ohne die Rechnungen zu begleichen.
Die deutsche Hochstaplerin war für die Betrügereien im Jahr 2019 zu einer Freiheitsstrafe von vier bis zwölf Jahren verurteilt worden. Sie kam allerdings wegen der zweijährigen Untersuchungshaft bereits im Februar 2021 auf Bewährung frei. In den USA gibt die 31-jährige, die in Eschweiler zur Schule gegangen ist, derzeit regelmäßig Interviews über ihre Lebensgeschichte.
In US-Sicherheitskreisen hieß es, Sorokin wolle die Rückführung in ihre Heimat offenbar unbedingt verhindern, da sie danach aufgrund einer lebenslangen Einreisesperre nie wieder in die USA zurückkehren könne. Wegen der Klage wollen die US-Behörden nun vorerst keinen weiteren Versuch unternehmen, Sorokin nach Deutschland zurückzuführen.