Attentatsopfer US-Kongress feiert Heimkehrerin Giffords
Washington - Als Gabrielle Giffords das Repräsentantenhaus betritt, vergisst das politische Amerika für ein paar Minuten sogar den Schuldenkrieg. Die Abgeordneten applaudieren, jubeln, umarmen die Demokratin, der ein Attentäter im Januar in den Kopf geschossen hatte. "Danke, Danke", sagte die 41-Jährige, die dünn wirkte, aber in guter Verfassung war.
Es ist eine Rückkehr zu einem Zeitpunkt, der Präsident Barack Obama nicht besser passen könnte. Erst in der Nacht zum Dienstag billigte das von Republikanern dominierte US-Abgeordnetenhaus den Schuldenkompromiss von Demokraten und Republikanern - ein Tag bevor die weltgrößte Volkswirtschaft zahlungsunfähig geworden wäre.
"Ich musste bei dieser Abstimmung einfach da sein. Ich konnte doch nicht riskieren, dass meine Abwesenheit unsere Wirtschaft zerstören könnte", sagte Giffords später.

US-Abgeordnete Giffords: Die Heimkehrerin
Die Anführerin der demokratischen Minderheit im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, würdigte ihre Parteikollegin als "Personifizierung des Muts".
Giffords war am 8. Januar bei einer Parteiveranstaltung im US-Bundesstaat Arizona angegriffen worden. Der Attentäter hatte ihr aus nächster Nähe eine Kugel durch den Kopf geschossen. Sechs weitere Menschen starben bei der Schießerei. Giffords war Anfang Juni aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Nach der Abstimmung schrieb Giffords auf Twitter: "Das Kapitol sieht wunderschön aus und es ist mir eine Ehre, heute Abend hier zu arbeiten."