Ausgepafft US-Stadt verbietet Rauchen im eigenen Heim
San Francisco - Von der neuen Vorschrift betroffen sind die Bewohner von Appartementhäusern, in denen sich Anwohner über eine Rauchbelästigung beschweren könnten. Auch Parks, Freiluft-Restaurants und andere öffentliche Plätze sollen in die Verbotszonen eingeschlossen werden.
Schwacher Trost für Nikotin-Liebhaber: In Einfamilienhäusern, Tabakläden und Motel-Zimmern sowie im eigenen Auto soll das Schmöken weiterhin erlaubt sein. Und: Sogar auf dem Bürgersteig darf geraucht werden - allerdings nur, solange der Flaneur einen Sicherheitsabstand von 6,6 Metern zum nächsten Hauseingang oder Fenster einhält.
Das Verbot soll in 14 Monaten in Kraft treten. Bereits in einem Monat wird das Rauchen an Bushaltestellen, in Sportanlagen und Einkaufspassagen in Belmont tabu sein. Das Bußgeld bei Verstoß gegen die neuen Auflagen werde bis zu eintausend Dollar betragen, schreibt der "San Francisco Chronicle". Wie ein solches Rauchverbot kontrolliert werden soll, ist bisher nicht bekannt. Die Stadtverwaltung ließ allerdings verlauten, man werde nur auf konkrete Beschwerden von Nachbarn oder Anwohnern reagieren.
Jetzt befürchten Geschäftsleute Umsatzeinbußen, weil Gastronomie-Gäste nicht einmal mehr vor die Tür gehen und eine Zigarette rauchen könnten. "Wir sind Pioniere und manchmal wird dir, wenn du Pionier bist, der Kopf abgerissen", erklärte die Bürgermeisterin von Belmont dem "Chronicle" zufolge. Raucher besäßen kein verfassungsmäßiges Recht, zu rauchen, Nichtraucher allerdings hätten das Recht, anderer Leute Rauch nicht einatmen zu müssen.
Belmont liegt zwischen San Francisco und San Jose im US-Bundesstaat Kalifornien und hat etwa 26.000 Einwohner. Auf der Internetseite der Gemeinde wird der Ort als "ruhig, sicher und lebenswert" gepriesen.
ala/dpa