Anhaltende Regenfälle Wieder Überflutungen in Sydney – viele Vororte sollen evakuiert werden

Land unter: Mitarbeiter des Camden Sports Club waten durch die Fluten
Foto: MUHAMMAD FAROOQ / AFPNach heftigen Unwettern kommt Australien nicht zur Ruhe: In der Millionenmetropole Sydney sind erneut Tausende Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Starkregen habe vor allem im Südwesten der größten Stadt des Landes zu neuen Überflutungen geführt, teilten die Behörden mit. Zahlreiche Straßen, etwa im Vorort Camden, standen unter Wasser. Viele Schulen in der Region New South Wales blieben geschlossen. Evakuierungsbefehle gab es für etwa ein Dutzend Vororte.
Durch die Unwetter wurden in der größten Stadt Australiens Brücken und auch das Dach eines Supermarktes weggerissen, unzählige Häuser beschädigt und Autos weggespült. Ein Mann und eine Frau seien in ihrem Auto von Wassermassen weggespült worden, teilte die Polizei von Sydney mit. Sie konnten nur noch tot geborgen werden.
Nassester Jahresbeginn in Sydney seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
Meteorologen warnten vor Sturzfluten infolge von »intensiven Niederschlägen und einem sehr gefährlichen Gewitter« speziell in Sydney und Hawkesbury sowie in den Blue Mountains. Das nasse Wetter werde voraussichtlich noch weiter anhalten, sagte Dean Narramore vom Bureau of Meteorology. »Es liegen harte 24 Stunden oder sogar 48 Stunden vor uns«, zitierten australische Medien den Experten. »Und selbst wenn der Regen am Mittwoch und Donnerstag aufhört, führen die Flüsse noch immer Hochwasser.«
Meteorologen sprachen vom nassesten Jahresbeginn in Sydney seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858. Seit dem 1. Januar seien bereits fast 822 Millimeter Regen gefallen – das sind 822 Liter pro Quadratmeter. Der Rekord für den gleichen Zeitraum lag bei 783 Millimetern im Jahr 1956. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Niederschlag in einem ganzen Jahr liegt in Deutschland bei 700 bis 800 Millimetern.
Seit Ende Februar hatte ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet bereits zu historischen Überschwemmungen in vielen Teilen von Queensland und New South Wales geführt. Insgesamt kamen bereits mehr als 20 Menschen ums Leben.