Nach Rassismuskritik Berlin benennt U-Bahnhof um

Seit Jahren drängen Aktivisten auf eine Namensänderung der Mohrenstraße. Nun preschen die Berliner Verkehrsbetriebe vor: Künftig soll die gleichnamige U-Bahn-Station den Namen eines russischen Komponisten tragen.
Aktivisten haben den Eingang zum U-Bahnhof Mohrenstraße mit einem Plakat überklebt, um an den getöteten Afroamerikaner George Floyd zu erinnern

Aktivisten haben den Eingang zum U-Bahnhof Mohrenstraße mit einem Plakat überklebt, um an den getöteten Afroamerikaner George Floyd zu erinnern

Foto: Andreas Friedrichs/ imago images/A. Friedrichs

Die Berliner U-Bahn-Haltestelle Mohrenstraße soll umbenannt werden. Sie wird künftig den Namen der dort ebenfalls verlaufenden Glinkastraße tragen, die an den russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka (1804-1857) erinnert, wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mitteilten . Die Umbenennung werde einige Wochen dauern, solle aber in diesem Jahr erfolgen, sagte eine BVG-Sprecherin.

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Hintergrund ist eine jahrelange Rassismusdebatte. "Als weltoffenes Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber der Hauptstadt lehnt die BVG jegliche Form von Rassismus oder sonstiger Diskriminierung ab", hieß es in der Mitteilung. "Aus Verständnis und Respekt für die teils kontroverse Debatte um den Straßennamen hat die BVG sich nun entschieden, ihn nicht weiter für die Benennung des U-Bahnhofs zu verwenden."

Der 1908 eröffnete U-Bahnhof hat eine lange Namensgeschichte. Bis 1950 hieß er Kaiserhof, anschließend in Ost-Berlin bis 1986 Thälmannplatz und bis 1991 Otto-Grotewohl-Straße. Die angrenzende Mohrenstraße ist seitdem namensgebend.

Auch der Name der Straße selbst ist seit Jahren ein Streitpunkt. Im Stadtbezirk Berlin Mitte wird bereits geprüft, ob die Straße umbenannt werden soll. Wegen der erwünschten Beteiligung der Anrainer wird allerdings von einem längeren Prozess gesprochen.

kko/dpa
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