Bevölkerungsentwicklung Deutschland hat so viele Einwohner wie noch nie

Die Einwohnerzahl Deutschlands hat eine historische Marke überschritten - vor allem wegen eines deutlichen Bevölkerungszuwachses in einigen Bundesländern. In anderen Regionen wird es hingegen immer leerer.
Bayern boomt: Passanten in einer Fußgängerzone in München

Bayern boomt: Passanten in einer Fußgängerzone in München

Foto: Sven Hoppe/ DPA

Mit knapp über 83 Millionen Menschen hat Deutschland so viele Einwohner wie nie zuvor. Im vergangenen Jahr wuchs die Bevölkerung um 227.000 Menschen oder 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit stieg die Einwohnerzahl erstmals knapp über die Marke von 83 Millionen, die exakte Zahl zum Jahresende gab das Bundesamt mit 83,0192 Millionen an.

Grund sei, dass nach vorläufigen Ergebnissen 386.000 Menschen mehr zu- als abwanderten. Zugleich habe die Zahl der Sterbefälle die der Geburten um 167.000 überstiegen. Das Wachstum fiel aber geringer aus als in den Vorjahren: 2017 hatte es 271.000 betragen, im Jahr zuvor 346.000. Der Ausländeranteil stieg von 11,7 auf 12,2 Prozent. Ende 2018 lebten 72,9 Millionen deutsche und 10,1 Millionen ausländische Bürger in Deutschland.

Die Entwicklung verlief den Angaben zufolge regional unterschiedlich. Den größten Zuwachs verzeichnete Bayern mit 79.500 Menschen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 46.100 und Berlin mit 31.300 Einwohnern. Prozentual liegen Berlin (plus 0,9 Prozent) sowie Bayern und Hamburg (jeweils plus 0,6 Prozent) vorn.

Deutliches Ost-West-Gefälle

Die Zahlen zeigten weiter ein Ost-West-Gefälle, erklärte das Bundesamt. Mit Ausnahme des Saarlands wuchs die Bevölkerung in allen westlichen Bundesländern, in den neuen Bundesländern ohne Berlin gab es dagegen nur in Brandenburg ein Plus (7900 Menschen).

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung hatten kürzlich prognostiziert, dass die Bevölkerung in der Bundesrepublik in den kommenden 15 Jahren trotz eines langfristig erwarteten Rückgangs nur langsam schrumpft: 2035 soll es noch 82,3 Millionen Einwohner in Deutschland geben. (Lesen Sie hier eine Analyse zum Thema: "Ein Land, zwei Welten" .)

Vor allem ländliche Gebiete in den ostdeutschen Bundesländern außer Berlin verlieren hingegen immer mehr Einwohner. Laut Ifo-Institut hat sich die Bevölkerungszahl auf dem Gebiet des heutigen Westdeutschlands seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als verdoppelt - wohingegen in den neuen Bundesländern derzeit so wenige Menschen leben wie zuletzt im Jahr 1905.

mxw/dpa
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