Todesfall sorgt in Brasilien für Entsetzen Verkäufer in Supermarkt gestorben und hinter Kartons versteckt

Seine Leiche wurde mit Pappe bedeckt: In einem brasilianischen Supermarkt erlitt ein Verkäufer einen Herzinfarkt - und das Geschäft ging einfach weiter. Jetzt steht der Konzern am Pranger.
Die brasilianische Tochterfirma der französischen Supermarktkette Carrefour bat für das Verhalten um Entschuldigung

Die brasilianische Tochterfirma der französischen Supermarktkette Carrefour bat für das Verhalten um Entschuldigung

Foto: Viviane Moos / Corbis via Getty Images

In Brasilien sorgt der Tod eines Verkäufers in einem Supermarkt für Entsetzen. Aus diesem Grund gab die Supermarktkette am Mittwoch eine öffentliche Entschuldigung ab. Denn der Laden in der Stadt Recife im Nordosten Brasiliens war nach dem tragischen Todesfall nicht sofort geschlossen worden. Stattdessen hatten Kollegen die Leiche des Mannes hinter Pappkartons und grünen Regenschirmen versteckt.

Der Verkäufer hatte am Freitag in dem Laden einen Herzinfarkt erlitten. Bekannt wurde der Vorfall erst am Mittwoch, als sich Bilder in den Onlinenetzwerken verbreiteten. "Willkommen in Brasilien im Jahr 2020", schrieb ein Twitter-Nutzer zu den Informationen über die versteckte Leiche.

Frau des Verstorbenen ist schockiert

Die brasilianische Tochterfirma der französischen Supermarktkette Carrefour bat für den "unangemessenen" Umgang mit dem "traurigen und unerwarteten Todesfall" um Entschuldigung. Es sei ein Fehler gewesen, das Geschäft nicht sofort zu schließen. Carrefour wies allerdings darauf hin, dass Sanitäter angeordnet hätten, die Leiche nicht zu bewegen. Künftig sei in solchen "Ausnahmesituationen" aber eine Schließung des Geschäfts vorgeschrieben.

Die Frau des Verstorbenen sagte dem Nachrichtenportal G1, sie sei schockiert gewesen. "Offenbar haben Menschenleben keinen Wert. Den Leuten geht es nur ums Geld."

Carrefour sah sich in Brasilien schon 2018 massiver Kritik ausgesetzt, nachdem ein Wachmann in einem Laden in São Paulo einen Hund zu Tode geprügelt hatte.

sen/AFP/Reuters

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