Größtes buddhistisches Bauwerk Nepals In Kathmandu hängen jetzt umweltfreundliche Gebetsfahnen

Nepals größtes buddhistisches Bauwerk ist auf biologisch abbaubare Gebetsfahnen umgestiegen. So soll es stärker im Einklang mit der Natur sein. Arbeiter hängten am Samstag am Boudhanath-Stupa in Nepals Hauptstadt Kathmandu die vielen bunten Gebetsfahnen aus Polyester ab und ersetzten sie durch kompostierbare Wimpel.
Gebetsfahnen spielen im Buddhismus eine wichtige Rolle. Die verschiedenfarbigen Stoffstücke sind mit glücksverheißenden Symbolen und Gebeten bedruckt. Alte Gebetsfahnen werden in der Regel verbrannt. Dem buddhistischen Glauben nach werden dann die Gebete vom Wind zu den Göttern getragen.
Ursprünglich wurden die Girlanden aus natürlichen Materialien wie Baumwolle und Seide gefertigt. Mittlerweile sind aber Polyester und andere synthetische Materialien üblich geworden, deren Zersetzung Jahrzehnte dauert und bei deren Verbrennung giftige Gase frei werden.

Ein Arbeiter trägt Gebetsfahnen aus Baumwolle und mit wasserlöslichen Farben bedruckt auf den Boudhanath-Stupa
Foto: PRAKASH MATHEMA / AFP»Die Gebete mögen erhört werden, aber es verursacht auch Umweltverschmutzung«, sagte Ang Dolma Sherpa über die Gebetsfahnen aus Kunstfasern. Die Gründerin des Unternehmens Utpala Crafts fertigte daher aus Baumwolle und wasserlöslichen Farben die biologisch abbaubaren Gebetsfahnen für den Boudhanath-Stupa an. Statt an einem Nylonband werden sie an Seilen aus Naturfasern aneinandergereiht.
Chandra Man Lama, Vorsitzender des Entwicklungsausschusses für Boudhanath, sieht in den neuen Gebetsfahnen einen wichtigen Impuls für den Umweltschutz. Gebetsfahnen stünden im Zentrum des buddhistischen Glauben, sagte er. Daher sei er überzeugt, dass die Girlanden aus natürlichen Materialien »eine gute Botschaft aussenden und sich auch an anderen Orten verbreiten«.