Café in China Das umstrittene Geschäft mit den "Panda-Hunden"

Schwarz-weißes Fell, knautschige Gesichter, flauschige Haare - Pandas! Zumindest fast: Ein Cafébetreiber in China lässt sich dafür bezahlen, Hunden das Fell im Bären-Stil zu färben. Tierschützer sind entsetzt.
Gefärbte Chow-Chows in dem chinesischen Café: Tierschützer kritisieren das Prozedere als Tierquälerei

Gefärbte Chow-Chows in dem chinesischen Café: Tierschützer kritisieren das Prozedere als Tierquälerei

Foto: STR/ AFP

Ein Café in der südchinesischen Stadt Chengdu hat eine Debatte über den Schutz von Tieren ausgelöst: In dem Laden können Gäste sechs Chow-Chows streicheln - deren Fell so gefärbt wurde, dass sie aussehen wie Pandabären. In einem von "Hongxing News" veröffentlichten Video erklärte der Cafébesitzer, die "Panda-Hunde" seien bei seinen Gästen so gut angekommen, dass er inzwischen für 1500 Yuan (umgerechnet etwa 190 Euro) auch fremde Hunde färbe.

Seine Mitarbeiter benötigten etwa einen Tag, um einen Chow-Chow in einen "Panda" zu verwandeln, sagte der Besitzer. Die aus Japan importierte Farbe stelle keine Gefahr für die Hunde dar. Das wiederum bezweifeln Tierschützer. "Hongxing News" zitiert einen Tierarzt mit den Worten, das Färben könne dem Fell und der Haut der Tiere schaden.

2018 machte die Tierschutzorganisation Peta einen Fall öffentlich, bei dem ein Hund schwere Verätzungen erlitten hatte , nachdem sein Fell mit Haarfärbemittel behandelt wurde. "Unnatürliche Schönheitsbehandlungen, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden eines Tieres nicht zugutekommen, sollten niemals durchgeführt werden", zitiert der Sender CNN  aus einer Peta-Mitteilung.

Ein Cafémitarbeiter spielt mit den "Panda-Hunden"

Ein Cafémitarbeiter spielt mit den "Panda-Hunden"

Foto: STR/ AFP

Das nun in die Kritik geratene Café hatte vergangenen Monat in Chengdu in der südwestlichen Provinz Sichuan eröffnet - die Provinz ist Heimat der berühmten Riesenpandas. Im chinesischen Onlinedienst Weibo rief der Service Empörung hervor. "Ich schlage vor, den Cafébesitzer schwarz-weiß zu färben", lautete einer der noch freundlicheren Kommentare.

Es ist nicht das erste Mal, dass Menschen auf die Idee kommen, Hunden aus Geschäftssinn das Fell zu färben. Ende 2014 geriet beispielsweise ein italienischer Wanderzirkus in die Schlagzeilen, weil er seinem Publikum Chow-Chows mit schwarz-weiß gefärbtem Fell als Pandabären präsentierte (mehr zu den Hintergründen erfahren Sie hier ).

aar/AFP
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