Fernkussmaschine aus China Mua!

In China hat ein Start-up eine Fernkussmaschine erfunden. Paare, die gerade über eine lange Distanz getrennt sind, können sich damit Küsse übertragen. Gewisse Abstriche bei der Technik müssen Anwender allerdings hinnehmen.
Benannt nach dem Geräusch, das Menschen üblicherweise beim Küssen machen: Die Fernkussmaschine Mua

Benannt nach dem Geräusch, das Menschen üblicherweise beim Küssen machen: Die Fernkussmaschine Mua

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TINGSHU WANG / REUTERS

Inspiriert von der Corona-Isolationspflicht hat ein chinesisches Start-up-Unternehmen ein Gerät erfunden, dass Küssen auf Distanz möglich machen soll.

Bei dem Apparat von der Größe einer Handfläche übertragen Bewegungssensoren, die in sich gleichzeitig bewegenden Silikonlippen stecken, Signale wie Druck und Bewegung an die jeweiligen Empfängergeräte. Außerdem nimmt die Fernkussmaschine den Erfindern zufolge Geräusche auf, gibt sie wieder – und erwärmt die Lippen zudem leicht, wodurch das Erlebnis noch authentischer werde, heißt es von dem in Peking ansässigen Unternehmen Siweifushe.

Man küsst also, und das Gerät küsst zurück. Nutzer können auch Kussdaten herunterladen, die von anderen über eine dazugehörige App übermittelt wurden.

Silikonlippen, die Druck und Bewegung des Gegenübers spiegeln

Silikonlippen, die Druck und Bewegung des Gegenübers spiegeln

Foto: TINGSHU WANG / REUTERS

Die Idee für die Mua – dem Unternehmen zufolge benannt nach dem Geräusch, das Menschen üblicherweise beim Küssen machen – sei aus der radikalen Null-Covid-Strategie der chinesischen Regierung entstanden, die mit Ausgangssperren und Massenlockdowns die Freiheitsrechte der Chinesinnen und Chinesen massiv einschränkte.

»Ich war damals in einer Beziehung, konnte mich aber wegen der Lockdowns nicht mit meiner Freundin treffen«, sagte der Erfinder Zhao Jianbo der Nachrichtenagentur Reuters. Zu jener Zeit habe er an der Pekinger Filmhochschule studiert und sich in seiner Abschlussarbeit mit dem Mangel an körperlicher Intimität bei Videoanrufen beschäftigt. Später gründete er Siweifushe, im Januar kam mit Mua das erste Produkt auf den Markt.

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Sexspielzeug, das sich fernsteuern lässt, ist nicht neu. Ein smarter Vibrator, ein Penisring mit App-Steuerung, ein fernsteuerbarer Keuschheitsgürtel – all das haben Hersteller von Sexspielzeug längst im Programm. Auch Ideen zum Fernküssen gab es bereits: 2011 erfanden Forscher der University of Electro-Communications in Tokio eine »Kussübertragungsmaschine«, 2016 brachte das Imagineering Institute in Malaysia den mit einem einfachen Kuss-Pad aus Silikon noch recht schlicht gehaltenen »Kissinger« hervor.

Mua wurde den Angaben zufolge in den ersten zwei Wochen 3000-mal verkauft, mit 20.000 zusätzlichen Bestellungen. Die Reaktionen fielen gemischt aus, von Faszination über Belustigung und Irritation bis hin zu Ekel. Einer der Hauptkritikpunkte bei den Neugierigen: Es fehlt die Zunge.

sak
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