Nach den Schüssen eines Drogendealers auf zwei Polizisten und einen Passanten haben die Bewohner der Kopenhagener Hippie-Kolonie Christiania damit begonnen, die Bretterbuden in der berüchtigten "Pusher Street" abzureißen. Dealer nutzen die Buden zum Drogenverkauf.
"Es ist wichtig, dass wir das heute tun, mit unseren Gedanken bei dem verwundeten Polizisten", sagte ein Koloniesprecher. "Leider können wir nicht garantierten, dass sie nicht wieder auftauchen."
"Sie kommen sicher wieder. Aber das ist eine gute Art zu sagen, dass wir genug haben", sagte Bewohnerin Nina Willumsen. "Wir sind tieftraurig über das, was geschehen ist."
Am Donnerstag hatten Ermittler einen jungen Mann im Zusammenhang mit dem Verkauf von Haschisch stellen wollen. Bei der Flucht schoss er auf die Beamten. Einen von ihnen traf eine Kugel am Kopf. Ein zweiter Polizist und ein Tourist wurden am Bein erwischt. Auch die Polizisten schossen, der 25-jährige Verdächtige erlag inzwischen seinen Verletzungen.
Drogenhandel und Gewalt sind seit Langem ein Problem in Christiania. Der Chef der dänischen Reichspolizei verurteilte den Angriff am Donnerstag als "stumpf". "Was wir in Christiania erlebt haben, ist ein Angriff auf alle Polizisten, die jeden Tag zur Arbeit erscheinen, um ihrem Job nachzugehen", sagte Jens Henrik Højbjerg laut einer Mitteilung. "Das ist eine sinnlose, gewalttätige Entwicklung, die völlig inakzeptabel ist."
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Ein Mann beim Abriss einer Bretterbude in der Kopenhagener Hippie-Kolonie Christiania. Am Donnerstag war dort die Gewalt eskaliert, als ein Dealer auf Polizisten schoss.
Als Reaktion reißen die Bewohner nun die Buden in der berüchtigten Pusher Street ab.
"Sie kommen sicher wieder. Aber das ist eine gute Art zu sagen, dass wir genug haben", sagte Bewohnerin Nina Willumsen. "Wir sind tieftraurig über das, was geschehen ist."
"Was wir in Christiania erlebt haben, ist ein Angriff auf alle Polizisten, die jeden Tag zur Arbeit erscheinen, um ihrem Job nachzugehen", sagte der Chef der dänischen Polizei, Jens Henrik Højbjerg.
Polizisten am Donnerstag: Der Verdächtige, der auf die Beamten und einen Touristen geschossen hatte, ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen.
Alles muss raus: Mann beim Abriss einer Bretterbude.