
Christopher-Street-Day: Fußball ist alles - auch schwul
Christopher Street Day in Köln Zeig die Puschel, Baby!
Tausende Teilnehmer haben am Sonntag in schrillen Kostümen und mit bunten Wagen Christopher Street Day (CSD) in Köln gefeiert. Mit einer Rekordbeteiligung von knapp 150 Gruppen und 100 Wagen demonstrierten Schwule und Lesben in diesem Jahr vor allem für mehr Toleranz im Sport.
Die Parade stand diesmal unter dem Motto "Stolz bewegt". Passend zum WM-Halbfinaleinzug der deutschen Nationalmannschaft am Vortag trugen viele Teilnehmer sportliche Outfits - auch und gerade, um auf Homophobie im Fußball hinzuweisen. Auf einem Wagen prangte der Schriftzug "Fußball ist alles auch schwul". Gerade im professionellen Vereinsfußball, aber auch in den meisten anderen Sportarten, gilt es noch immer als Karrierehindernis, wenn sich Schwule oder Lesben zu ihrer Sexualität bekennen.

Homosexualität und Sport: Zwischen Outing und Tabu
Der immer noch weit verbreiteten Diskriminierung von Schwulen oder Lesben zeigten die Kölner symbolisch die Rote Karte. Zum insgesamt 19. Christopher Street Day kamen viele tausend Zuschauer in die Domstadt.
Auf mehreren Wagen feierten auch die Sportler des wohl größten und ältesten schwul-lesbischen Sportvereins SC Janus. Die Mitglieder nahmen das 30-jährige Bestehen ihres Clubs zum Anlass, um für die achten "Gay Games Cologne 2010" zu werben, die ab dem 31. August in Köln stattfinden.
Der CSD erinnert an einen Aufstand von Homosexuellen gegen Polizei-Razzien 1969 in der Christopher Street in New York. In Deutschland gibt es Dutzende Veranstaltungen dieser Art, Berlin und Köln haben die größten. Berlin hatte vor zwei Wochen seinen CSD gefeiert. Dort waren etwas über 50 Wagen am Start.