Coronakontrollen Einsatz gegen illegale Partys – Ibiza will Privatdetektive anheuern

Massenparty auf Ibiza (Archivbild): Seit die Nachtklubs wegen der Coronapandemie geschlossen sind, gibt es zunehmend illegale Feiern
Foto: David Ramos/ Getty ImagesNeben dem Infektions- geriet auch das Partygeschehen auf der Baleareninsel Ibiza zuletzt außer Kontrolle: Nun wollen die lokalen Behörden mit Privatdetektiven rigoros gegen illegale Feiern vorgehen.
Die als Touristen getarnten Ermittler aus dem Ausland sollen durch Kontakt mit eingeladenen Gästen »die Partys ausfindig machen, bevor sie beginnen«, sagte der Sprecher der Lokalregierung, Armando Tur, der Nachrichtenagentur AFP. Damit könne die Polizei vor Beginn der Feier dort sein und eingreifen.
Die Detektive müssten »zwischen 30 und 40 Jahre alt sein, eine hohe Kaufkraft haben« und »wie Touristen aussehen«, sagte Tur weiter. Es sei bereits eine Detektivagentur »beauftragt« worden, die entsprechende Ermittler für den August rekrutieren soll. Es werde nur auf Profis zurückgegriffen, betonte Tur, der bereits Initiativbewerbungen aus »mehreren europäischen Ländern« erhalten habe. Lokale Medien hatten zuvor über die Suche nach Aushilfsermittlern berichtet.
Die für ihre ausgiebigen Partys bekannte Insel ist einer der Hotspots der neuen Coronavirus-Welle in Spanien. Laut lokalen Medien wurden zuletzt täglich etwa hundert neue Coronafälle gemeldet, die 14-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei über 1700 und damit so hoch wie auf keiner anderen Baleareninsel. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass sich die Inzidenzen nur auf die gemeldeten Inseleinwohner beziehen. Die Inzidenzen fallen durch die von Besuchern eingeschleppten Fälle daher sehr hoch aus.
Regierungssprecher sieht »echte Mafiosi« hinter Partys
Während die berühmten Nachtklubs der Insel geschlossen sind, gibt es immer wieder private Partys, bei denen Tur zufolge manchmal mehr als 500 Gäste zusammenkommen. Sie fänden »sehr oft in Landhäusern« statt und seien von »echten Mafiosi« organisiert. Diese würden »bis zu 100 Euro Eintritt« verlangen und ihre Gäste außerhalb der Bars oder in Online-Netzwerken suchen. Wegen der Ausbreitung des Virus hatte Ibiza Ende Juli alle nächtlichen Treffen von nicht zu einem Haushalt gehörenden Personen verboten.