Corona-Schutz Katholische Kirche plant »Hausliturgie« für Weihnachtsfeier

Stille Nacht, einsame Nacht? Weihnachten dürfte in der Pandemie für viele anders ausfallen als sonst. Die katholische Kirche arbeitet bereits an einer Alternative zur Christmette.
Weihnachtlich geschmücktes Wohnzimmer (Symbolbild): Bald auch Ort für den Weihnachtsgottesdienst?

Weihnachtlich geschmücktes Wohnzimmer (Symbolbild): Bald auch Ort für den Weihnachtsgottesdienst?

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ArtistGNDphotography / Getty Images

In Hannover hat ein katholischer Pfarrer bereits ein Fußballstadion angemietet, um trotz Corona-Pandemie gemeinsam Weihnachtsmesse feiern zu können. Doch bei allen Hygienekonzepten bleiben Risiken, erst kürzlich steckten sich trotz Vorkehrungen 27 von 28 Teilnehmern  einer Italienreise aus dem Bistum Mainz mit dem Virus an.

Daher soll es auch denjenigen, die auf Nummer sicher gehen und lieber zu Hause feiern wollen, an göttlichem Beistand nicht fehlen. Die Deutsche Bischofskonferenz will dafür in diesem Jahr eine eigene »Hausliturgie« herausgeben, nach der Gläubige zu Hause Weihnachten feiern können.

Die Liturgie sei für Menschen gedacht, die wegen der Corona-Pandemie die Teilnahme an Weihnachts-Gottesdiensten scheuten, sagte der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland  (RND). Ein entsprechender Flyer werde vermutlich schon Ende der kommenden Woche herausgegeben. Kopp: »Darin werden das Weihnachtsevangelium enthalten sein, Weihnachtslieder und zwei Gebete.«

»Weihnachten findet statt – in welcher Form auch immer«

Man könne den weiteren Fortgang der Pandemie und deren Konsequenzen nicht übersehen. »Weihnachten findet statt – in welcher Form auch immer«, sagte Kopp. Der Flyer soll im Internet zum Download bereitstehen. Die katholische Bischofskonferenz will zudem eine halbe Million gedruckter Flyer an die Bistümer weiterreichen. Die Evangelische Kirche in Deutschland könnte dem Bericht zufolge ähnlich vorgehen.

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Gleichwohl zeigte man sich laut RND in Kirchenkreisen erst mal erleichtert, dass eine erneute Einschränkung des religiösen Lebens wie im Frühjahr nach der Runde von Bund und Ländern mit Kanzlerin Angela Merkel am Montag bislang noch nicht vorgesehen sei. Allerdings: Die derzeit geltenden Beschränkungen des Teil-Lockdowns sind zunächst bis zum 30. November befristet. Welche Regelungen an Weihnachten gelten werden, ist also noch unklar.

Sollte es doch noch mit einer gemeinsamen Feier klappen, könnte die Idee eines Sportstadions womöglich tatsächlich eine Option sein. Bereits Mitte Oktober hatte Münchens CSU-Chef Manuel Pretzl laut »tz«  vorgeschlagen, die Christmette im Grünwalder Stadion abzuhalten. Für viele Menschen gehöre der Besuch der Christmette einfach dazu.

apr/dpa
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