Italiens "Patient Nummer 1" ist geheilt "Ich hatte großes Glück"

Ein 38-Jähriger war der erste Mensch, der in Italien positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Nun hat der Manager über seine Erfahrungen - und den für ihn schönsten Moment - gesprochen.

Rund einen Monat nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde, hat sich Italiens "Patient 1" in einer Audiobotschaft zu Wort gemeldet. Er ist inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden.

"Ich hatte großes Glück, denn ich konnte geheilt werden", sagte der 38-jährige "Mattia" in einer Audiobotschaft. Sein richtiger Name und sein Gesicht sollen nicht öffentlich werden. Der Manager von Unilever in Casalpusterlengo war am 20. Februar der erste registrierte Infizierte des Corona-Ausbruchs im Krankenhaus von Codogno. Durch seinen Fall als "Patient 1" wurde die Ausbreitung des Virus in Italien bekannt. Experten sagen heute, es habe schon länger in Italien kursiert.

Er sei fast drei Wochen auf Intensivstationen gewesen, sagte Mattia der Zeitung "Repubblica". Er musste demnach beatmet werden, war ohne Bewusstsein. Als er wieder zu sich gekommen sei, "waren überall um mich Menschen, die wie Astronauten verkleidet schienen. Ich verstand nicht, was passiert war und wo ich war." Das Schönste sei gewesen, wieder selbst atmen zu können.

Mattia dankte allen Ärzten und Schwestern. Nun freue er sich darauf, bald seine Tochter im Arm zu halten, die in wenigen Tagen geboren werden soll.

Im Gegensatz zu dem 38-Jährigen überlebte Mattias Vater Covid-19 nicht, wie mehrere Medien berichteten.

Italien ist derzeit das in Europa vom Coronavirus am stärksten getroffene Land. Die Johns-Hopkins-Universität  zählte mehr als 69.000 Infizierte und mehr als 6800 Todesfälle. Die Kapazitäten des Gesundheitswesens sind vielerorts erschöpft, einige deutsche Bundesländer haben sich deshalb zur Aufnahme schwer kranker Patienten aus Italien bereit erklärt. Rund 8300 Menschen gelten in Italien offiziell als geheilt.

bbr/dpa/AP

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