Ausgrenzung wegen Coronavirus Menschen asiatischer Herkunft berichten von Diskriminierung
Bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes melden sich vermehrt Menschen mit asiatischem Migrationshintergrund, die von Ausgrenzungen wegen des Coronavirus berichten. Insgesamt hätten sich in den vergangenen Tagen 19 Betroffene gemeldet, sagte Behördenchef Bernhard Franke. "Wir erleben gerade, dass Menschen pauschal wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft ausgegrenzt und benachteiligt werden."
Er berichtete vom Fall einer Arztpraxis, die einem Patienten chinesischer Herkunft eine Behandlung verweigert habe, obwohl die betroffene Person wegen gänzlich anderer Symptome beim Arzt und seit Monaten nicht in China gewesen sei.
In einem anderen Fall habe eine chinesische Studentin eine Absage bei einer Wohnungsbewerbung mit der Begründung bekommen: "Ich möchte keinen Coronavirus". Ein Gemüsehändler in einer süddeutschen Metropole habe chinesischen Touristen den Zutritt zu seinem Laden verboten.
Bernhard Franke, Leiter der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Die Angst vor Ansteckung sei zwar verständlich, sagte Franke. "Das Coronavirus rechtfertigt aber niemals rassistische Diskriminierung." Er wies darauf hin, dass Menschen, die solche Erfahrungen machten, auf Entschädigung und Schadensersatz klagen könnten. Betroffene könnten sich bei der Antidiskriminierungsstelle über die rechtlichen Möglichkeiten beraten lassen.