Protest gegen Ausbau der A49 Polizei setzt am Dannenröder Forst bei Minusgraden Wasserwerfer ein

Wasserwerfereinsatz im Dannenröder Forst
Foto: Nadine Weigel / dpaIm Dannenröder Forst haben Gegner des Ausbaus der A49 am Samstag erneut Barrikaden errichtet und Pyrotechnik abgebrannt – und die Polizei setzte bei Minusgraden einen Wasserwerfer ein. Der Boden im Wald ist derzeit von einer dünnen Schneeschicht bedeckt; auf Bildern ist zu sehen, wie die Aktivisten vor dem Wasserstrahl zurückweichen.
Die Polizei setzt im Danni in diesen Minuten bei Minusgraden Wasserwerfer gegen friedliche Demonstrant:innen ein. @cdu_hessen & @gruenehessen: Lasst den Scheiß!
— Fridays for Future Germany (@FridayForFuture) December 5, 2020
Wir stehen solidarisch mit den rund 1.000 Aktivist:innen – haltet durch! #DanniBleibt pic.twitter.com/RFL29sTsfr
Auf Twitter entbrannte eine Diskussion über die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes. »Wasserwerfer bei Frost gegen friedliche Demonstranten?! Geht's noch?«, twitterte etwa die Linkenabgeordnete Anke Domscheit-Berg. Auch die Polizei Mittelhessen schilderte ihre Sicht auf Twitter: »Der Einsatz des Wasserwerfers erfolgte nach mehrfacher, ausdrücklicher Ankündigung und Androhung. Niemand wurde überraschend nass.«
#DannenroederForst
— Polizei Mittelhessen (@Polizei_MH) December 5, 2020
Der Einsatz des Wasserwerfers erfolgte nach mehrfacher, ausdrücklicher Ankündigung und Androhung.
Niemand wurde überraschend nass. #A49 #Dannenroeder pic.twitter.com/G5PnpmKsG9
Nach Angaben der Polizei hatten die Aktivisten unter anderem die Not- und Rettungswege eines angrenzenden Logistiklagers verbarrikadiert: »Das Tor zum Logistiklager ist Bestandteil des Not- und Rettungsweges. Freier Zugang muss daher immer uneingeschränkt möglich sein.«
Nach dem Einsatz des Wasserwerfers räumten die Beamten die Barrikaden weg. Ob es Verletzte gab, ist noch unklar.
Seit über einem Jahr protestieren Umweltschützer in Hessen gegen den Ausbau der A49 zwischen Gießen und Kassel, die durch das Waldgebiet führen soll. Der Bau der Autobahn soll laut Landkreis Vogelsberg im September 2021 beginnen. Dabei sollen bis Februar kommenden Jahres zunächst 27 Hektar Wald gerodet werden. Die Rodungen begannen vor einigen Wochen und stehen mittlerweile vor dem Abschluss.