Fehlende Kinderbetreuung Wirtschaftsforscher fordern Corona-Elterngeld

Einige deutsche Ökonomen sehen Eltern bei den Corona-Lockerungsmaßnahmen nicht ausreichend berücksichtigt. Weil es bis zu kompletten Schul- und Kita-Öffnungen noch dauern kann, sollten sie entschädigt werden.
Eltern sollten für "Home-Schooling" finanziell entlastet werden, finden DIW-Forscher

Eltern sollten für "Home-Schooling" finanziell entlastet werden, finden DIW-Forscher

Foto: DARREN ENGLAND/EPA-EFE/Shutterstock

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fordert finanzielle Entlastung für Eltern, die ihre Kinder etwa wegen der erst schrittweisen Öffnung von Schulen vorerst weiter zu Hause betreuen müssen.

In einer Mitteilung sprachen sich die DIW-Forscher dafür aus, dass "Alleinerziehende sowie Familien, in denen beide Eltern gemeinsam mehr als 40 Stunden arbeiten, jeweils eine Reduzierung der individuellen Arbeitszeit zur Kinderbetreuung beim Arbeitgeber beantragen und dafür einen staatlichen Einkommensersatz erhalten" können.

Als Grund nennt das DIW, dass es für Kindergärten bei den von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen der Corona-Auflagen noch keine zeitliche Perspektive für eine vollständige Öffnung gebe. Betroffen sind laut DIW etwa 4,2 Millionen Familien mit Kindern bis zu zwölf Jahren.

Erwerbstätige Eltern hätten damit "keine Perspektive auf eine baldige Entlastung in ihrer häufig schwierigen Situation". Es müsse laut DIW berücksichtigt werden, dass nicht alle Eltern über Monate ihre Erwerbstätigkeit in gewohntem Umfang aufrechterhalten könnten, wenn sie Kinder betreuen und "Home-Schooling" organisieren müssten.

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Aus epidemiologischer und politischer Sicht seien die Lockerungen jedoch sinnvoll und weitsichtig. Fehlende Betreuungs- und Bildungsmöglichkeiten könnten laut DIW jedoch dazu führen, dass Eltern anderweitige Betreuung für ihre Kind suchen - etwa in selbstorganisierten Spielgruppen. Dort wären Infektionen womöglich schlechter nachzuverfolgen und es könnten Risikopersonen wie Großeltern besonders gefährdet werden.

Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf geeinigt, erste vorsichtige Lockerungen der Corona-Maßnahmen einzuführen. Kleine und mittlere Geschäfte dürfen beispielsweise wieder öffnen. Die wegen der Pandemie verhängten Kontaktbeschränkungen werden jedoch bis mindestens 3. Mai verlängert. (Lesen Sie hier einen Überblick der Lockerungen.)

fek
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