Südamerika Eine Deutsche bei Erdbeben in Ecuador umgekommen

Zerstörtes Gebäude in Portoviejo, Ecuador
Foto: JUAN CEVALLOS/ AFPDer Bürgermeister von Manta, Jorge Zambrano, erklärte laut Zeitung "El Telégrafo", dass es sich um eine 16-jährige Austauschschülerin handelte, die seit Monaten bei einer Familie in der Hafenstadt lebte. Die Schülerin stamme demnach aus Augsburg.
Nach Informationen des ecuadorianischen Fernsehsenders Teleamazonas kamen auch die fünf Mitglieder der Gastfamilie um, als das Einkaufszentrum einstürzte, in dem sie Schreibwaren einkauften. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft Ecuadors sind 13 Ausländer unter den bisher mindestens 577 Todesopfern des Bebens.

Erdbeben in Ecuador: Die fieberhafte Suche nach Überlebenden
Das Beben der Stärke 7,8 hatte am Samstagabend vor allem einen rund 100 Kilometer breiten Küstenstreifen westlich der Hauptstadt Quito getroffen. Tausende wurden verletzt. Mehr als 25.000 Menschen kamen in Notunterkünfte. Nach mehr als 150 Vermissten werde gesucht.
Präsident Rafael Correa kündigte am Mittwochabend (Ortszeit) im Staatsfernsehen neue Steuern an, um den Wiederaufbau der Gebiete zu finanzieren . Dieser werde Milliarden US-Dollar kosten und Jahre dauern.
Das Geophysische Institut Ecuadors registrierte am Mittwoch in kurzer Folge zwei Nachbeben der Stärke 6,1 und 6,3 vor der Küste des Andenlandes. Es wurden jedoch keine weiteren Schäden gemeldet. Insgesamt erschütterten nach Angaben des Instituts bereits mehr als 620 Nachbeben die Provinzen Manabí und Esmeraldas.
Correa bedankte sich auch für die Solidarität im In- und Ausland. Innerhalb von 72 Stunden sei es gelungen, alle betroffenen Gebiete zu erreichen und mit dem Nötigsten zu versorgen. Rettungskräfte - darunter mehr als 1000 aus dem Ausland - hätten mehr als 50 Überlebende aus den Trümmern geborgen. Auch Helfer aus Deutschland sind im Einsatz, etwa vom Bündnis "Aktion Deutschland Hilft".
Im Video: Der lange Kampf nach der Katastrophe