Sie wissen noch nicht, wie das passieren konnte: Auf dem Parkplatz vor einer Fast-Food-Filiale in der US-Stadt Meridian hat sich am Wochenende die Erde aufgetan. Zwölf Autos sind in dem Loch versunken, wie die Lokalzeitung "The Meridian Star" berichtet, in anderen Medien ist von etwa 15 Fahrzeugen die Rede. Die gute Nachricht: Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Am Montag sollen Ingenieure und Bauarbeiter mit ihren Untersuchungen beginnen - und hoffentlich für mehr Klarheit sorgen.
Buck Roberts ist in der Stadt im Bundesstaat Mississippi für die Sicherheit zuständig. Seinen Angaben zufolge handelt es sich nicht um ein Erdloch im klassischen Sinne, schreibt die Zeitung. Erdlöcher würden üblicherweise entstehen, wenn Wasseransammlungen unter der Erdoberfläche austrocknen - und so die Oberfläche zum Einsturz bringen.
"Sie können das nennen, wie Sie wollen, einen Einsturz oder sonst was, aber es ist kein Erdloch", zitiert die Zeitung Roberts. Das Loch ist demnach etwa 120 Meter lang, rund zehn Meter breit und etwa viereinhalb Meter tief.
Der erste Notruf ging dem Bericht zufolge am Samstagabend um 7.15 Uhr ein. Der Parkplatz gehört zur Fast-Food-Kette Ihop, die Filiale habe erst wenige Tage vor dem Zwischenfall eröffnet. Unternehmenssprecher Craig Hoffman sagte CNN, man sei sehr froh, dass niemand verletzt wurde. "Die Ursache für das Erdloch wird untersucht." Das Restaurant bleibe geschlossen, bis sämtliche Arbeiten abgeschlossen seien.
Es kommt immer wieder zur Bildung von Erdlöchern. Hier können Sie die spektakulärsten Fälle noch einmal nachlesen.
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Am Abgrund: Dieses Auto hängt auf einem Parkplatz der Fast-Food-Kette Ihop in Meridian - dort hat sich am Wochenende die Erde aufgetan.
Mindestens zwölf Autos landeten in dem Krater. Wie genau es dazu kam, sollen am Montag Experten klären.
Die Fast-Food-Filiale hatte erst wenige Tage vor dem Unglück geöffnet. Der Sicherheitschef der Stadt hat ausgeschlossen, dass es sich um ein Erdloch im klassischen Sinne handelt. Er sprach vielmehr von einem Einsturz. Mehr Gewissheit soll es noch im Laufe des Montags geben.
September 2015: Rainbow Beach - ein etwa 150 Meter breites Erdloch hat an dem australischen Strand mehrere Fahrzeuge verschluckt. Der Ort liegt etwa 200 Kilometer nördlich von Brisbane.
August 2015: Seffner im US-Bundesstaat Florida - an derselben Stelle hatte sich bereits 2013 ein Erdloch aufgetan. Der Krater verschlang damals einen Mann, die Leiche wurde nie gefunden. Die Gemeinde, ein Vorort von Tampa, ließ das Loch zuschütten. Doch plötzlich war es wieder da.
Mai 2015: 20 mal 27 Meter, rund sieben Meter tief - der "Top of the Rock"-Golfplatz in Missouri ist um ein Loch reicher. Allerdings darf als sicher gelten, dass dieses im Entwurf von Golf-Legende Jack Nicklaus nicht vorgesehen war.
März 2015: Gut sechs Meter tief war dieses Erdloch, das sich in South Amboy im US-Bundesstaat New Jersey auftat. Der Polizei zufolge wurde der Krater entdeckt, nachdem ein Mann das Auto seines Sohnes als gestohlen gemeldet hatte. Tatsächlich war das Fahrzeug jedoch in die Grube gestürzt.
Februar 2015: Im süditalienischen Neapel regnete es so heftig, dass eine Straße zehn Meter tief absackte. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen, ein Auto versank in dem Erdloch.
Januar 2015: Bewohner von Guilin in der autonomen chinesischen Provinz Guangxi betrachteten einen Lastwagen, der rückwärts in einem Erdloch feststeckt. Laut lokalen Medien wurde durch das plötzliche Absacken der Straße niemand verletzt.
November 2014: Sie wollte nur im Garten Wäsche aufhängen, doch plötzlich befand sich eine Australierin in einer dramatischen Lage. Die Frau stürzte in ein mit Wasser gefülltes, drei Meter tiefes Erdloch. Der Boden habe plötzlich unter ihren Füßen nachgegeben, sagte ein Feuerwehrsprecher. Das Loch könne durch eine geborstene Wasserleitung entstanden sein. Die Helfer zogen die 52-Jährige an einem Seil nach oben.
August 2014: Auf einem Parkplatz in Pittsburgh verschluckte ein Erdloch ein Auto samt Fahrerin. Die Frau konnte vom Besitzer eines Sonnenstudios aus dem Wagen gerettet werden. Die örtlichen Behörden gingen davon aus, dass durch den starken Regen eine Abwasserleitung beschädigt wurde. Deshalb sei der Parkplatz wohl unterspült worden. Das wiederum habe den Asphalt wegsacken lassen.
April 2014: Rekordverdächtige Regenfälle spülten in Baltimore den Rand eines ganzen Straßenabschnitts weg. Mehrere parkende Autos seien die bis zu neun Meter tiefe Böschung heruntergerutscht, berichtete die Lokalzeitung "The Baltimore Sun".
Februar 2014: Mit etwa 300 Tonnen Beton wurde dieses Erdloch in Walters Ash im Süden Englands gefüllt. Der gut viereinhalb Meter breite Krater in der Einfahrt eines Hauses hatte ein Auto komplett verschluckt.
Februar 2014: In einem Corvette-Museum in Bowling Green im US-Bundesstaat Kentucky versanken acht Luxussportwagen, darunter echte Liebhaberstücke. Über Nacht hatte sich in dem Gebäude ein bis zu 20 Meter tiefes Loch aufgetan, 13 Meter im Durchmesser. Einige Wochen später...
...wurden mehrere der versunkenen Flitzer mit einem Kran aus dem Erdloch gehievt. Auto Nummer eins - ein ZR1 Blue Devil von 2009 - war tatsächlich nur leicht lädiert: Dellen an den Türen, ein kaputtes Fenster und eine gerissene Ölleitung. Der Wagen ließ sich sogar starten. "Er klang super, genau wie vorher", sagte Museumsdirektor Wendell Strode.
November 2013: 50 Meter breit und 30 Meter tief war der Krater, der im bosnischen Sanica einen kompletten Teich und umstehende Bäume verschlang.
Oktober 2013: Eine geborstene Wasserleitung soll für dieses riesige Erdloch auf einer Straße in Xian in der chinesischen Provinz Shaanxi verantwortlich gewesen sein. Verletzt wurde offiziellen Angaben zufolge niemand.
August 2013: Dieser Bagger sollte Asphalt von einer Straße in Montreal abtragen, als der Boden unter dem schweren Fahrzeug nachgab und zerbröckelte. Der Baggerfahrer wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, blieb aber unverletzt.
Juli 2013: Eine kaputte Wasserleitung verursachte dieses Loch in Toledo im US-Bundesstaat Ohio. Die Fahrerin des Wagens kam mit einem Schrecken davon.
April 2013: Arbeiter zogen diesen Pick-up aus einem etwa viereinhalb Meter tiefen Erdloch in Chicago. Der Fahrer musste im Krankenhaus behandelt werden, er war auf dem Weg zur Arbeit in die Grube gestürzt. Zwei weitere Autos versanken in dem Loch.
September 2012: Noch mal Xian - in der chinesischen Stadt stürzte dieser Betonmischer seitlich in ein Erdloch. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
April 2011: Diese Kreuzung in Peking wurde abgesperrt, nachdem ein Lkw in dem Erdloch versunken war. Fahrer und Beifahrer wurden leicht verletzt. Ursache für das Absacken der Straße sollen Bauarbeiten an einer U-Bahn-Strecke gewesen sein.
Januar 2011: Und noch mal China - ein Bus in Ruian im Osten des Landes wurde nach einer unterirdischen Explosion in die Luft geschleudert und fiel dann in den entstandenen Krater. Fahrgäste saßen nicht in dem Bus.
Januar 2011: Drei Autos stürzten auf dem Gelände einer Autowerkstatt in Essen-Frillendorf in ein Erdloch. Der Krater auf einem ehemaligen Zechengelände sei acht Meter tief und habe einen Durchmesser von rund neun Metern, teilte die Polizei damals mit. Ursache sei wahrscheinlich ein durch den Bergbau bedingter Tagesbruch, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Dezember 2010: Nach einem Rohrbruch unterspülte Wasser diese Straße in Chevy Chase im US-Bundesstaat Maryland. Neben einem Auto versank auch ein Verkehrsschild zum Teil in den Fluten.
November 2010: Im thüringischen Schmalkalden tat sich mitten in einem Wohngebiet ein riesiges Erdloch auf. Ein Wagen stürzte in die etwa 30 mal 30 Meter breite und 20 Meter tiefe Mulde, die durch den "Erdfall" entstand, wie Geologen das Phänomen nennen. Ursache war ein Hohlraum, der durch Auswaschungen entstand.
Juni 2010: Dieser gewaltige Krater entstand nahe einer Grundschule im Kreis Ningxiang, der in der chinesischen Provinz Hunan liegt. Etwa 20 Häuser wurden in den Abgrund gerissen. Hier schmeißt ein Bewohner einen Stein in das etwa 50 Meter tiefe Erdloch. Dessen Durchmesser betrug gut 150 Meter.
Juni 2010: Dieses riesige Senkloch in Guatemala-Stadt ging zurück auf die heftigen Regenfälle, die mit dem Tropensturm "Agatha" im Jahr 2010 durch die Stadt fegten.
März 2010: Feuerwehrleute bargen im thüringischen Nordhausen einen Kleinlaster. Das Fahrzeug hatte Schnee geräumt, als sich plötzlich die Erde auftat. Dabei wurde der Fahrer leicht verletzt.
September 2009: Eine Wasserhauptleitung in Los Angeles ging kaputt, spülte den Boden aus - und das entstehende Senkloch verschluckte dieses Feuerwehrauto.
September 2008: Ein Mann versuchte in der chinesischen Stadt Guangzhou mit einem riskanten Einsatz, ein Auto aus einem Erdloch zu bergen. Die Straße war offenbar unterspült worden.
Mai 2008: Ölbohrarbeiten könnten die Ursache für dieses Erdloch im Ort Daisetta im US-Bundesstaat Texas gewesen sein.
Oktober 2007: Diese Straße in San Diego war längere Zeit nicht befahrbar. Sie hätte auch gut die Kulisse für einen Katastrophen-Blockbuster abgeben können.
Oktober 2001: In dieser Straße in Eisleben klaffte eine riesige Lücke. Feuerwehrleute sicherten den zehn Meter tiefen und 30 Meter breiten Krater.
Juni 2001: Diese Kuh blieb unverletzt, sowohl beim Sturz in das fünf Meter tiefe Senkloch nahe Valenciennes in Nordfrankreich, als auch bei der Rettung durch Feuerwehrleute.
Januar 2000: Dieses Loch wurde im Ruhrgebiet als "Krater von Höntrop" bekannt. In der bis zu 15 Meter tiefen Grube in Bochum-Wattenscheid verschwanden zwei Garagen, ein Auto und elf Tannen. Zur Stabilisierung wurde der Krater mit Beton aufgefüllt. Tagesbrüche wie dieser sind Spätfolgen des Bergbaus.
August 1998: Im österreichischen Lassing entstand dieser Krater bei einem Grubenunglück am 17. Juli. Zehn Männer starben.
Januar 1997: Dieser Jogger musste seine Route ändern - weil ihm ein riesiges Loch im US-Bundesstaat Washington den Weg versperrte. Schneeschmelze, Regen sowie gebrochene Wasserleitungen hatten zur Unterspülung der Fahrbahn geführt.
Mai 1981: Aus der Luft wurde das Ausmaß des Senklochs in Winter Park, Florida, deutlich. Fast 30 Meter tief war der Krater, mehrere Sportwagen versanken darin. Experten hatten bereits knapp ein Jahrzehnt vor dem Unglück vor einem möglichen Absacken der Erde in dieser Region gewarnt - wegen des exzessiven Verbrauchs von Grundwasser.
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