Heftige Detonationen
Dutzende Tote nach Gasexplosionen in Taiwan
Aufgerissene Straßen, zertrümmerte Gebäude: In Taiwan sind bei Gasexplosionen mehr als 24 Menschen getötet und 270 verletzt worden. Die Detonationen waren so stark, dass Menschen und Autos auf drei Stockwerke hohe Häuser geschleudert wurden.
Zerstörte Straße in Kaohsiung: "Es fühlte sich wie ein Erdbeben an"
Foto: AP/dpa
Kaohsiung - Eine Reihe heftiger Detonationen hat die taiwanische Stadt Kaohsiung erschüttert. Bei den Gasexplosionen seien mindestens 24 Menschen getötet worden, teilten Behördenvertreter mit. 270 weitere Anwohner und Passanten wurden demnach verletzt. Die Ursache der Explosionen ist unklar. Vermutungen zufolge könnte Gas aus unterirdischen Pipelines ausgetreten sein.
Die Detonationen waren so stark, dass Menschen und Autos auf bis zu drei Stockwerke hohe Häuser geschleudert wurden. Zeugen berichteten von vielen Toten auf den Straßen. Feuerwehrwagen und Autos seien durch die Druckwellen regelrecht weggeblasen worden, sagte ein Augenzeuge. "Die Explosionen waren wie ein Gewitter, und die Straße vor meinem Laden wurde aufgerissen", sagte ein anderer. "Es fühlte sich wie ein Erdbeben an."
Mehr als 1100 Einwohner wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, und in Notunterkünften untergebracht. Die Lage sei noch nicht komplett unter Kontrolle, warnten Behördenvertreter. Die Temperatur in einem Gaslager in der Nähe sei weiterhin erhöht. Das Militär schickte rund 1400 Soldaten zur Unterstützung an die Unglücksstelle.
Der Bürgermeister sagte, in dem betroffenen Stadtteil verliefen viele Leitungen von Gas- und Chemieunternehmen. Das Viertel liegt in der Nähe eines internationalen Flughafens und ist eine Mischung aus Wohn- und Industriegebiet.
Bereits 1997 war es in der Stadt zu einer schweren Gasexplosion gekommen. Damals wurden fünf Menschen getötet und etwa 20 weitere verletzt, als die staatliche chinesische Petroleum Corp. eine Gaspipeline teilweise unter die Erde verlegen wollte.