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Extremwetter in den USA Die Großen Seen frieren zu

Die Folgen des Kälteeinbruchs in den USA weiten sich aus: Die Great Lakes an der Grenze zu Kanada frieren immer weiter zu. Mehr als ein Dutzend Menschen sind seit Jahresbeginn bereits an den Folgen des extremen Wetters gestorben.

Chicago - Die extreme Kälte im Mittleren Westen der USA lässt die Great Lakes zufrieren. Die Eismassen rücken schnell auf den fünf großen Seen an der Grenze zu Kanada vor. Mehrere Inseln in dem an Chicago angrenzenden Lake Michigan sind bereits komplett eingeschlossen.

Die Seen bedecken zusammen mehr als 200.000 Quadratkilometer, mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands. Dass die größeren von ihnen komplett zufrieren, ist sehr selten. Der Lake Michigan etwa war 1979 zum letzten Mal komplett mit Eis bedeckt.

Die Rekordkälte in den USA sorgt in weiten Teilen des Landes für eine erhebliche Beeinträchtigung des öffentlichen Lebens. Im besonders betroffenen Bundesstaat Minnesota bleiben sämtliche Schulen am Montag geschlossen, wie Gouverneur Mark Dayton erklärte. Die Kinder sollten "vor den gefährlich kalten Temperaturen geschützt werden".

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Extremer US-Winter: Kältewelle frostet Mittleren Westen

Foto: Nam Y. Huh/ AP/dpa

In der Gegend um Chicago wurden laut "Chicago Tribune" wegen starker Schneestürme mehrere Highways gesperrt. Auf den beiden Flughäfen der Stadt mussten am Sonntag mehr als 2000 Flüge gestrichen werden. Der Leiter der örtlichen Katastrophenschutzbehörde rief die Bürger auf, möglichst nicht vor die Tür zu gehen. "Alltägliche Tätigkeiten sind vielleicht nicht möglich", warnte Gary Schenkel in der "Chicago Tribune".

Meteorologen erwarten, dass die Temperaturen vor allem im Mittleren Westen im Laufe des Montags und in den kommenden Tagen weiter fallen. Möglich sind dann nächtliche Tiefstwerte von unter minus 30 Grad Celsius. Die gefühlte Temperatur könnte wegen des Windes sogar auf 45 Grad unter null sinken. Treffen könnte es insgesamt rund 140 Millionen Amerikaner von North und South Dakota bis in die Neuengland-Staaten an der Ostküste.

Bis Dienstag könnten insgesamt bis zu 70 Kälterekorde gebrochen werden, berichtete der "Weather Channel" auf seiner Internetseite. Durch den Kälteeinbruch sind in den USA seit Jahresbeginn schon mehr als ein Dutzend Menschen gestorben.

Der Schneesturm "Hercules" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 105 Stundenkilometern hatte den Nordosten bereits am Freitag teilweise lahmgelegt. An der Ostküste fielen stellenweise bis zu 62 Zentimeter Neuschnee. Allein im Bundesstaat New York wurden 600 Verkehrsunfälle registriert. Mehr als 4200 Flüge wurden gestrichen, Tausende weitere waren verspätet. In New York und New Jersey wurde der Notstand ausgerufen.

ade/dpa/AFP
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