Baden-Württemberg Erster eingeschlossener Mann aus Falkensteiner Höhle gerettet

Zwei Männer waren vom Wasser überrascht und in einem Höhlensystem in Baden-Württemberg eingeschlossen worden. Nun befreiten Rettungskräfte den ersten.
Einsatzkräfte an der Falkensteiner Höhle

Einsatzkräfte an der Falkensteiner Höhle

Foto: Christoph Schmidt/DPA

Aus einer Höhle in der Schwäbischen Alb ist ein Mann gerettet worden. Das sagte der Einsatzleiter der Bergwacht. Der Eingeschlossen hatte mit einem weiteren Mann in der Falkensteiner Höhle in Baden-Württemberg festgesessen.

Der zweite Höhlengeher solle im Lauf des Vormittags aus seiner Notlage befreit werden, teilte der Einsatzleiter der Höhlenrettung, Michael Hottinger mit. Die Polizei schrieb bei Twitter, dass der Mann von Rettungstauchern betreut werde, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut.

Die beiden Männer saßen den Angaben zufolge etwa 650 Meter tief in der Falkensteiner Höhle fest. Vier Höhlenretter drangen zu ihnen vor und versorgten sie in der sogenannten Reutlinger Halle, einem größeren Hohlraum, mit Wärmedecken und warmem Essen. Etwa 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Höhlenrettung waren vor Ort.

Ein Guide aus der Region war den Angaben zufolge trotz steigenden Wassers am späten Sonntagnachmittag mit einem Kunden in die Höhle eingestiegen. Jens Hornung von der Malteser Höhlenrettung kritisierte den verantwortlichen Höhlenführer. "Da kommt man als Profi nicht drauf", sagte er.

Auch der Bürgermeister von Grabenstetten, Roland Deh (parteilos), kritisierte die Aktion. "Das war eine Dummheit", sagte er am Montagmorgen. Die Tour sei "ein bisschen leichtsinnig und nicht gut durchdacht" gewesen, fügte er hinzu.

Ausgelöst wurde die Notlage durch den heftigen Regenfall in der Region. Das Wasser hatte den beiden Höhlengängern in Baden-Württemberg am Sonntagabend den Rückweg ins Freie abgeschnitten und einen Großeinsatz ausgelöst.

Die Rettung erfolge in enger Abstimmung mit den Eingeschlossenen. Beide könnten nicht tauchen, sagte Hornung. Um ins Freie zu gelangen, müssten jedoch mehrere von Wasser geflutete Stellen durchquert werden. Die Temperatur des Wassers liegt laut Hornung bei etwa sechs Grad.

Die Falkensteiner Höhle liegt auf der Schwäbischen Alb zwischen Grabenstetten und Bad Urach und ist ein beliebtes Touristenziel. Auf der Tourismus-Website der Stadt Bad Urach heißt es, sie sei eine "aktive Wasserhöhle", aus der der Fluss Elsach ins Freie entspringe. Und: Touren in die Höhle seien nicht ungefährlich.

bbr/dpa
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