Mögliches Flüchtlingsdrama 500 Tote nach Schiffsuntergang im Mittelmeer befürchtet

Bis zu 500 Flüchtlinge sollen bei einem Schiffsunglück vor Malta ums Leben gekommen sein. Das meldet die Organisation für Migration. Zwei Überlebende erheben demnach schwere Vorwürfe gegen die Schlepperbande.

Malta - Wenn sich diese Nachricht bestätigt, handelt es sich um eine der größten Flüchtlingskatastrophen der vergangenen Jahre: Bei einem Schiffsuntergang im Mittelmeer könnten laut der Organisation für Migration (IOM) vor wenigen Tagen bis zu 500 Menschen ums Leben gekommen sein. Wie die IOM in Rom mitteilte, berichteten zwei Palästinenser von dem Untergang ihres Flüchtlingsschiffs vor Malta. Sie selbst seien von einem italienischen Frachter gerettet worden.

Bei den Flüchtlingen soll es sich vor allem um Syrer, Palästinenser, Ägypter und Sudanesen handeln, teilte IOM mit. Die beiden Überlebenden erhoben schwere Vorwürfe, die noch nicht bestätigt sind: Menschenschmuggler sollen das Schiff versenkt haben, nachdem sich die Flüchtlinge geweigert hätten, auf hoher See in ein anderes Schiff umzusteigen. Sie seien mindestens 36 Stunden schiffbrüchig gewesen, bevor sie gerettet wurden.

Im Mittelmeer ertrinken immer wieder Flüchtlinge, die mit wenig seetüchtigen Booten die gefährliche Überfahrt in Richtung Europa wagen. Ein Flüchtlingsboot war am Sonntag unmittelbar vor der libyschen Küste gekentert. Dabei seien mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen, berichtete die libysche Nachrichtenseite "Al-Wasat" unter Berufung auf die libysche Marine. 36 Schiffbrüchige seien gerettet worden.

hut/jbe/dpa/AFP
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