Schlagkräftige Stewardessen in China Mit Kung-Fu gegen den Terror
Chengdu - Mit chinesischen Stewardessen sollte man es sich in Zukunft nicht mehr verscherzen. Künftig lernen diese nämlich nicht nur, wie man Kaffee serviert und im Notfall Flugzeuge evakuiert, sondern auch, mit welchen Kampfkunsttechniken sie sich gegen Terroristen und andere unliebsame Fluggäste durchsetzen können.
Wie die Tageszeitung "China Daily " berichtet, werden die 20.000 angehenden Flugbegleiter am Sichuan Southwest Vocational College of Civil Aviation, einem Trainingszentrum im chinesischen Chengdu, ab sofort in speziellen Kung-Fu-Kursen ausgebildet. Hintergrund sei die zunehmende Terrorgefahr im Luftverkehr.
An Bord eines Flugzeuges sei es unmöglich, Feuerwaffen zu benutzen, sagt Tu Tengyao, ein Ausbilder am Trainingszentrum und Sohn des legendären Kung-Fu-Meisters Ye Wen dem Online-Magazin "Mashable ". Deshalb müsse das Kabinenpersonal sich auf die eigenen Fähigkeiten verlassen können. Der Kung-Fu-Lehrer konzipierte für das Trainingszentrum in Chengdu einen speziellen Kurs mit dem Titel "Die 18 Anti-Terror-Kampfgriffe der zivilen Luftfahrt".
Schlagkraft gegen Betrunkene
Die Kung-Fu-Kenntnisse sollen den Flugbegleitern auch im Umgang mit problematischen Fluggästen helfen. Erst jüngst beklagte die Vereinigung "International Air Transport Association " an Bord von Flugzeugen die zunehmende Zahl von Zwischenfällen, vor allem in Verbindung mit alkoholisierten Fluggästen.
Die Kampfkunstidee ist nicht neu. Schon 2011 ließ die Fluggesellschaft Hong Kong Airlines ihr Kabinenpersonal in Wing Chun, einer Art des Kung-Fu, ausbilden, wie die Zeitung "South China Morning Post " berichtet. Wing Chun zeichnet sich durch kurze Bewegungen und seinen Fokus auf den Nahkampf aus: ideal für enge Umgebungen wie das Innere von Flugzeugen.