Rechtsextreme Partei Nachkomme des letzten Königs will »Freien Sachsen« Verwendung eines Wappens untersagen

Demo in Görlitz im Januar: Gegenwind für die »Freien Sachsen«
Foto: Matthias Wehnert / Andre Lenthe / IMAGONachfahren des letzten sächsischen Königs wollen der rechtsextremen Partei »Freie Sachsen« gerichtlich untersagen lassen, weiterhin eines der königlichen Wappen zu verwenden. Die Gruppierung tut dies etwa auf Bannern, Aufklebern und in Videos. Daniel Timo Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen, Mitglied des einst weltberühmten Herrscherhauses Wettin, Nachfahr Augusts des Starken, kündigt rechtliche Schritte an. »Es wird hier eine Nähe zum Königshaus suggeriert, die es nicht gibt. Wir möchten damit nicht in Verbindung gebracht werden«, sagt der 46-Jährige, der die »Wettinische Forstwirtschaft« leitet.

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Die Ankündigung ist besonders misslich für die »Freien Sachsen«, weil sie im Parteiprogramm fordern, das sächsische Königshaus »bei der Gestaltung der Zukunft Sachsens angemessen einzubinden«. (Mehr zu der rechtsextremen Partei lesen Sie hier. )
Daniel von Sachsen versichert, man erkenne die Verfassung an. Er sei zu 100 Prozent Demokrat und habe keinerlei Bestrebungen, sich zum König ausrufen zu lassen. Die Königstreue von rechts außen sei ihm komplett unverständlich. »Der Blick sollte nach vorn gehen, nicht nach hinten.« Der letzte sächsische König dankte 1918 ab, angeblich mit den Worten: »Macht euern Dreck alleene!«