"Falsche Landkarte" Gap entschuldigt sich für China-T-Shirt

Tüte mit Gap-Logo (Archivbild)
Foto: Paul Sakuma/ APDas US-Modeunternehmen Gap hat um Entschuldigung dafür gebeten, ein T-Shirt mit einer "falschen" Landkarte Chinas verkauft zu haben. Auf den schlichten Shirts war ein Umriss der Volksrepublik zu sehen - es fehlten aber Gebiete, die China ebenfalls für sich beansprucht, darunter Taiwan und das Südchinesische Meer.
Ein Nutzer im chinesischen Onlinenetzwerk Weibo hatte ein Foto des T-Shirts veröffentlicht, es soll in einem kanadischen Einkaufszentrum bei Niagara Falls aufgenommen worden sein. Die Kritik an Gap in China nahm zu, dem Unternehmen wurde Respektlosigkeit vorgeworfen. Nun reagierte es mit der Bitte um Entschuldigung. Man respektiere die Souveränität Chinas, heißt es in einer Erklärung auf dem Weibo-Account der Firma.
"Wir haben erfahren, dass ein T-Shirt der Marke Gap in einigen Gegenden versäumt hat, die korrekte Karte Chinas wiederzugeben. Wir bitten aufrichtig um Entschuldigung für diesen unbeabsichtigten Fehler." Die T-Shirts seien vom chinesischen Markt genommen und vernichtet worden. Man werde in Zukunft verschärfte Kontrollen durchführen, damit so etwas nicht noch einmal passiere, zitierte die chinesische "Global Times" aus der Erklärung.
Dem Bericht zufolge gab es in der Vergangenheit ähnliche Vorfälle: China habe Delta Airlines und die Modekette Zara aufgefordert, Inhalte auf ihren Websites zu ändern - dort sei Taiwan als Land bezeichnet worden. Aus demselben Grund seien die Homepage und App von Marriott International in China für eine Woche offline genommen worden.
China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an und erlaubt es mit seiner Ein-China-Doktrin keinem Land, diplomatische Beziehungen sowohl mit der Volksrepublik als auch mit Taiwan zu unterhalten. Das Südchinesische Meer gehört zum Pazifischen Ozean und liegt südlich von China zwischen Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Mehrere Länder erheben Anspruch auf das Gebiet, doch darüber setzt sich China regelmäßig hinweg. Peking reklamiert 80 Prozent des 3,5 Millionen Quadratkilometer großen rohstoffreichen Gebietes für sich, durch das auch ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs geht.