Tumulte vor Landkreisgebäude in Grevesmühlen Offenbar zahlreiche Rechtsextreme unter den Demonstranten

Polizeieinsatz (Symbolbild)
Foto: Ina Fassbender / AFPEs habe sich dabei unter anderem um »bekannte Rechtsextremisten aus der Region sowie Hooligans« gehandelt, heißt es beim NDR. Die »Bild«-Zeitung zitiert einen Polizeisprecher mit der Aussage, unter den Teilnehmern sei »eine auffallend hohe Anzahl an Rechtsextremen, Neonazis, Reichsbürgern und Fußball-Hooligans« gewesen. Er schätzte die Zahl der gewaltbereiten Personen demnach auf »weit über hundert«. An der angemeldeten Versammlung nahmen nach Polizeiangaben in der Spitze bis zu 700 Menschen teil.
Kreistag stimmte Bau der Flüchtlingsunterkunft zu
Dem NDR zufolge hatte sich zwischenzeitlich ein Demonstrant unter einem Vorwand Zugang zu dem Gebäude verschafft und versucht, die Tür von innen zu öffnen, damit weitere Personen in das Gebäude eindringen konnten.
Von der Polizei hieß es, einige Teilnehmer hätten versucht, sich Zutritt zum Gebäude zu verschaffen, seien aber durch die Polizei daran gehindert und zurückgedrängt worden.
Der Kreistag stimmte am Donnerstag dem Bau einer Flüchtlingsunterkunft in Upahl (Kreis Nordwestmecklenburg) zu. Damit könne die Errichtung der in Containerbauweise geplanten Anlage für 400 Flüchtlinge beginnen, teilte der Landkreis mit. Die Versammlungsteilnehmer hätten ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, so die Polizei. Gegen die geplante Unterkunft in Upahl hatte es bereits zuvor Protest gegeben. Gegner kritisierten, mit etwa 400 Plätzen sei diese zu groß für eine so kleine Gemeinde.
Pyrotechnik und verbale Aggressionen
Die Einsatzkräfte seien mit verbalen Aggressionen konfrontiert worden, hieß es von der Polizei. Unbekannte hätten zudem mehrfach Pyrotechnik gezündet. Es seien entsprechende Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet worden. Zudem werde wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruchs sowie Verstößen gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Es waren rund 120 Polizeibeamte unter anderem aus Wismar, Rostock und Neubrandenburg im Einsatz. Der Sprecher des Landkreises wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa nicht zu den Vorfällen äußern.
Die Grünen sprachen am Abend von einem Angriff auf die Demokratie. Die Landesvorsitzende Katharina Horn sagte: »Geflüchtete Menschen brauchen Schutz vor Krieg und Verfolgung. Unsere Aufgabe ist es, sie aufzunehmen, eine würdige Unterbringung zur Verfügung zu stellen und für ihre physische und psychische Sicherheit zu garantieren.«