Impfzentrum-Panne in NRW Kinder bekamen versehentlich Vakzine für Erwachsene gespritzt

Im Kreis Olpe haben Kinder für sie bislang nicht zugelassenen Impfstoff erhalten. Statt des Mittels von Biontech bekamen sie die Vakzine Moderna, die eigentlich nur Menschen über 30 erhalten sollen.
Aufgezogene Spritzen mit Impfstoff für Kinder (Symbolbild): Beim Verlassen des Impfzentrums keine Auffälligkeiten bei den Kindern festgestellt

Aufgezogene Spritzen mit Impfstoff für Kinder (Symbolbild): Beim Verlassen des Impfzentrums keine Auffälligkeiten bei den Kindern festgestellt

Foto: Matthias Bein / dpa

Im Impfzentrum des nordrhein-westfälischen Kreises Olpe haben mehrere Kinder den Impfstoff von Moderna gespritzt bekommen – obwohl für sie bisher nur das Mittel von Biontech zugelassen ist. »Die Eltern der betroffenen Kinder wurden sofort über den Vorfall informiert«, heißt es in einer Mitteilung  des Kreises nach dem Vorfall am Sonntag.

Das Impfzentrum habe die Fehlleistung der Fachangestellten zum Anlass genommen, sämtliche Abläufe und Kinderimpfungen noch einmal zu überprüfen. »Sollten dabei weitere Fälle festgestellt werden, werden die Eltern davon in Kenntnis gesetzt.«

Höheres Risiko für Herzmuskelentzündungen bei Jüngeren

Der Moderna-Impfstoff Spikevax ist bisher in der EU zugelassen für Menschen ab zwölf Jahren. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt das Präparat aufgrund eines erhöhten Risikos für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen allerdings nicht mehr für Menschen unter 30 Jahren.

Bei den Kindern, die das Mittel von Moderna bekamen, seien zum Zeitpunkt des Verlassens des Impfzentrums keine Auffälligkeiten festzustellen gewesen, hieß es. Auf Wunsch der Eltern sei der Vorfall bei der Polizei angezeigt worden. Er war der impfenden Medizinischen Fachangestellten selbst aufgefallen, wie es hieß. Um wie viele Kinder es geht, wurde nicht mitgeteilt.

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Den Eltern war von der ärztlichen Leitung des Impfzentrums mitgeteilt worden, dass für den Moderna-Impfstoff die Zulassung für Kinder bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) beantragt sei. Der Coronaimpfstoff von Biontech/Pfizer ist seit November für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Es ist der erste Coronaimpfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren vorgesehen ist. Die Kinder sollen von dem Impfstoff nur ein Drittel der Erwachsenendosis erhalten und zwei Dosen im Abstand von drei Wochen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfiehlt die Coronaimpfung für Kinder ab fünf Jahren mit Vorerkrankungen. Gesunde Kinder können aber auch geimpft werden.

apr/dpa
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