Indien Gandhis Asche vor Küste verstreut

Genau 60 Jahre ist es her, dass Mahatma Gandhi ermordet wurde. Jetzt haben die Angehörigen des Freiheitskämpfers dessen Asche vor der Küste Bombays verstreut. Ursprünglich sollte die Urne mit den Überresten Gandhis in einem Museum ausgestellt werden.

Bombay - Gandhis Urenkelin Nilamben Parikh mischte einen Teil der Asche gemäß hinduistischem Ritus mit Wasser und schüttete die Urne über dem Arabischen Meer aus, wie sie heute sagte. Dafür war die 75-Jährige gemeinsam mit zehn Familienmitgliedern in einem Boot rund einen Kilometer aufs Meer hinausgefahren. An der Zeremonie, bei der eine Polizeikapelle Ghandis Lieblingsstücke spielte, nahm auch die indische Innenministerin Shivraj Patil teil.

"Das ist ein Tag für tiefe Gedanken. Dieser Tag wird uns dabei helfen, zu erkennen, wie wir voranschreiten", betonte Parikh. Gandhis Familie hatte gestern mitgeteilt, sie habe sich dagegen entschieden, die Urne mit der Asche des Begründers des gewaltfreien Widerstandes in einem staatlichen Museum zur Schau zu stellen.

Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Mahatma (Große Seele), hatte in den vierziger Jahren eine gewaltlose Kampagne gegen die britische Kolonialherrschaft angeführt, die schließlich zur Unabhängigkeit Indiens 1947 führte. Am 30. Januar 1948 wurde Gandhi beim Gebet in Neu Delhi erschossen.

Nach seiner Einäscherung war seine Asche in verschiedenen Urnen in diverse Landesteile geschickt worden, wo Trauerfeiern für ihn abgehalten wurden. Ein Freund der Familie hatte einen Teil der Asche aufbewahrt - dessen Sohn ließ sie im vergangenen Jahr den Nachkommen Gandhis zukommen. Ursprünglich sollte sie im Mani-Bhavan-Museum ausgestellt werden.

jdl/AFP

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten