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Zugunglück in Indien: Trümmer und Trauer

Foto: Rajesh Kumar Singh/ AP

Indien Regierung untersucht Zugunglück mit mehr als 140 Toten

Die Zahl der Todesopfer steigt nach dem schweren Zugunfall in Indien weiter. Die Regierung verspricht, nach den Verantwortlichen zu suchen - und droht mit harten Konsequenzen.

Die indische Regierung hat nach dem schweren Zugunfall am Sonntag Ermittlungen angekündigt. Bis Montagmorgen stieg die Zahl der Todesopfer laut der Polizei im betroffenen Bundesstaat Uttar Pradesh auf 142. "Viele Menschen haben ihr Leben verloren oder wurden verletzt", sagte Ministerpräsident Narendra Modi. "Die Regierung in Neu-Delhi wird in der Sache ermitteln."

Der indische Bahnminister Suresh Prabhu kündigte ebenfalls eine umfassende Untersuchung an. "Wir werden so hart wie möglich gegen diejenigen vorgehen, die für den Unfall verantwortlich sein könnten", schrieb er auf Twitter:

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Kurz nach drei Uhr Ortszeit war am Sonntag der Fernzug in Uttar Pradesh. Der Patna-Indore-Express verunglückte etwa auf der Hälfte seiner mehr als 1400 Kilometer langen Strecke durch Nordindien, für die er regulär 27 Stunden braucht.

Mindestens 14 der 23 Waggons sprangen von den Schienen. Drei davon wurden völlig zerstört. Bis zu 2500 Passagiere waren laut Angaben der Bahn zu diesem Zeitpunkt in dem Nachtzug. Aus dem Bahnministerium hieß es, dass marode Schienen den Zug zum Entgleisen gebracht haben könnten.

Indiens Bahn transportiert täglich 23 Millionen Menschen

Rettungskräfte suchten auch am Montag noch weiter nach Überlebenden. Manche zerstörten Waggons mussten mit Metallschneidern geöffnet werden. "Einige kleine Teams werden auch heute noch weiter an zwei der Waggons arbeiten, die sich aufeinander geschoben haben", sagte Bahnsprecher Anil Saxena.

Das Büro des Premierministers, das Bahnministerium und die Regierungen der beiden Bundesstaaten, durch die der Zug fährt, kündigten Kompensationszahlungen für die Betroffenen an. Insgesamt sollen Angehörige der Todesopfer pro Fall 1,25 Millionen Rupien (rund 17.300 Euro) erhalten.

Die Staatsoberhäupter der umliegenden Länder wie Bangladesch und Nepal drückten noch am Tag des Unfalls ihr Beileid für die Opfer aus. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini teilte mit: "Die Europäische Union steht bei der Bewältigung dieser Krise hinter den Behörden und Menschen in Indien."

Indiens Bahn transportiert jeden Tag etwa 23 Millionen Menschen in mehr als 12.000 Zügen. Das mehr als 90.000 Kilometer lange Schienennetz wird oft als "Lebensader der Nation" bezeichnet, da Inder aller Kasten und Klassen es benutzen. Seit der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 wurden kaum neue Gleise verlegt, da die Bahn damit beschäftigt ist, das vorhandene Netz zu erhalten. Jährlich müssen rund 4500 Kilometer erneuert werden. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen.

SPIEGEL ONLINE
apr/dpa

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