Haus in Detroit Verkäufer will Schrottimmobilie gegen iPhone tauschen

Vor vier Jahren für 41.000 US-Dollar verkauft, heute für ein iPhone zu haben: Haus in der Laing Street in Detroit
Hamburg - Seit faule US-Immobilienkredite im Jahr 2007 die weltweite Finanzkrise auslösten, hat der Immobilienmarkt in den USA einen schlechten Ruf. Besonders düster sieht es in Detroit aus. Auf dem Höhepunkt des Auto-Booms zählte die Stadt fast zwei Millionen Einwohner, heute sind es wieder so viele wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts: 700.000.
Will man unter diesen Bedingungen ein Haus verkaufen, sollte man sich beim Preis keine großen Illusionen machen. 3000 US-Dollar verlangt deshalb ein Mann für ein heruntergekommenes Haus mit drei Schlafzimmern im östlichen Detroit. Doch selbst dieser Preis war möglichen Interessenten zu hoch. Außerdem eilt der Verkauf, denn schon bald werden viele weitere Zwangsversteigerungen erwartet, wie "ABC News" unter Berufung auf den Makler berichtet. Deshalb entschied sich der Besitzer nun zu einem ungewöhnlichen Schritt: Er verlangt für das Haus als Gegenwert nur ein neues iPhone 6 oder zur Not auch ein iPad mit 32 GB Speicher.
Wer dieses Angebot verlockend findet, sollte sich das Haus allerdings vorher noch einmal ganz genau anschauen. Es ist laut "ABC News" renovierungsbedürftig, die Scheiben sind zerbrochen, und die Vordertür fehlt. Der größere Haken sind jedoch die 6000 Dollar an Steuerschulden, mit denen das Haus außerdem belastet ist. Und das Viertel sei nicht die beste Gegend.
Trotzdem erhielt der Makler dem Bericht zufolge bereits einige Anfragen: Einer interessierten Frau ging es allerdings hauptsächlich um die verbauten Holzlatten, während ein anderer Interessent das Haus anscheinend im Ganzen haben möchte, allerdings nur ein iPhone 5 als Tausch anzubieten hatte. Auch ein ernstgemeintes Angebot aus der Nachbarschaft über 700 Dollar sei eingegangen, berichtet der beauftragte Makler.
Wer auch immer am Ende den Zuschlag erhalten mag und zu welchem Preis - kennenlernen wird der neue den alten Besitzer höchstwahrscheinlich nicht. Dieser stammt nämlich aus Österreich und hat nach Aussagen des Maklers noch nie in Detroit gelebt. Er hatte das Haus 2010 in der Hoffnung auf schnellen Profit für 41.000 Dollar gekauft, von einem Verkäufer, der wenige Wochen vorher nur 10.500 Dollar bezahlt hatte. Deshalb sehe der heutige Besitzer sich auch als eigentliches Opfer und möchte den Angaben zufolge anonym bleiben.