Betrug in Japan 86-Jährige kassierte 50 Jahre lang Rente von toten Eltern

In Japan haben die Behörden einen Fall von Rentenbetrug aufgedeckt: Eine betagte Frau soll die Bezüge ihrer toten Eltern erhalten haben. Die sind seit Jahrzehnten tot.

Eine 86 Jahre alte Japanerin soll rund 50 Jahre lang die Rente ihrer verstorbenen Eltern kassiert haben. Sie habe in dieser Zeit umgerechnet 376.000 Euro bezogen, teilte die Polizei mit. Geld, das ihr nicht zustand.

Aufgedeckt wurde der Betrug dadurch, dass sich ein Mitarbeiter der Rentenkasse bei den Behörden der zentraljapanischen Stadt Gifu nach dem Gesundheitszustand des betagten Ehepaars erkundigte. Nach seinen Berechnungen waren die beiden 110 und 112 Jahre alt. Dabei erfuhr er, dass sie schon in den Sechzigerjahren gestorben waren.

Derartiger Rentenbetrug ist in Japan keine Seltenheit. Für Aufsehen sorgte vor fünf Jahren der Fall einer Familie in Tokio, die 30 Jahre lang die mumifizierte Leiche eines Angehörigen zu Hause aufbewahrt und dessen Rente kassiert hatte - später gab sie an, der Verstorbene wollte ein lebender Buddha werden.

Seitdem überprüfen die Behörden regelmäßig, ob auffallend alte Rentner tatsächlich noch leben. Bei 1700 Rentnern mit unbekanntem Aufenthaltsort wurden die Zahlungen inzwischen eingestellt.

kis/AFP

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