Wiedersehen nach zwölf Jahren
Kater Arions lange Reise
Zwölf Jahre lang hat ein ehemaliger Student aus München nach seinem Kater Arion gesucht. Der war plötzlich verschwunden. Seine neue Familie nannte ihn Struppi, das Tier wurde aggressiv. Doch die Geschichte hat ein glückliches Ende.
Arion im Tierheim München: "Er konnte es kaum glauben"
Foto: DPA/ Tierschutzverein München
München/Minden - Wie lange kann sich ein Tier noch an sein Herrchen erinnern? Im Fall eines ehemaligen Studenten und seines Katers hielt die Erinnerung fast ein ganzes Katzenleben.
Die Geschichte beginnt vor etwa zwölf Jahren. Arion ist noch ein junger Kater, der bei einem jungen Mann in München lebt. Der unternimmt mit seinem Haustier sogar gemeinsame Radtouren - bis der Kater plötzlich nicht mehr in die Wohnung zurückkehrt. Was genau geschehen ist, ist nicht klar. Vermutlich kletterte Arion in der Nähe des Olympiaparks auf einem Baugerüst herum und wurde von den Bewohnern einkassiert.
Die neuen Besitzer behielten das Tier und nannten es Struppi. Doch der ehemals zutrauliche Kater wurde immer unnahbarerer, Anfang des Monats gaben ihn die neuen Besitzer in einem Tierheim in München ab. Der Kater sei aggressiv, so die Begründung. Das kam den Mitarbeitern dort komisch vor, sie suchten nach einem eventuellen Vorbesitzer.
Dann ging alles recht schnell. Mit Hilfe des Chips konnte der ehemalige Student ausfindig gemacht werden, der inzwischen Tierarzt geworden war und nach Minden gezogen ist. "Er konnte es kaum glauben, dass sein Kater, mit dem er vor vielen Jahren so viel zusammen unternommen hatte noch lebte und aufgefunden wurde", heißt es auf der Facebook-Seite des Münchner Tierschutzvereins. Kurz darauf habe er sich auf den Weg nach München gemacht.
Dort gab es dann das große Wiedersehen: Selbst nach den zwölf Jahren habe der Kater seinen ersten Besitzer sofort erkannt, berichtet das Tierheim. "Er konnte ihn streicheln und kraulen. Immer wieder kehrte der Kater zur ausgestreckten Hand zurück und ließ sie über sein graugetigertes Fell streichen", schreiben die Mitarbeiter weiter. "Ein Happy End, das uns alle zu Tränen rührte."