Ende des Kirchentags Zehntausende feiern Abschlussgottesdienst

Kirchentagsbesucher in Wittenberg
Foto: Lino Mirgeler/ dpaDer 36. Evangelische Kirchentag ist mit einem großen Gottesdienst in Wittenberg zu Ende gegangen. Zehntausende feierten unter blauem Himmel auf den Elbwiesen einen der Höhepunkte des fünftägigen Festes. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm an dem Gottesdienst teil. Die Veranstalter sprachen von 120.000 Gottesdienstbesuchern.
Der Kirchentag hatte am Mittwoch begonnen und fand wegen des 500. Reformationsjubiläums in diesem Jahr erstmals an zwei Orten statt - in Berlin und in der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt.
Der Primas der Anglikanischen Kirche in Südafrika, Erzbischof Thabo Makgoba, erinnerte in seiner Predigt an die historische Leistung des Reformators Martin Luther in Wittenberg. "Er war einer der wahren Väter demokratischer Freiheit", sagte er. Die Reformation sei ein theologischer Wendepunkt, aber auch ein entscheidender Moment für die gesellschaftliche und politische Entwicklung der Menschheit. Sie betreffe nicht nur die Vergangenheit. "Interpretiert im heutigen Kontext, kann sie unser Leitfaden, unser inspirierendes GPS, unser globales Positionierungssystem für die nächsten 500 Jahre werden."

Kirchentag in Berlin: "Für mich ist Glauben logisch"
Beim Kirchentag gab es rund 2500 Veranstaltungen, darunter Bibelarbeiten, Diskussionsrunden, Workshops, Konzerte und Kunstprojekte. Zudem redeten Innenminister Thomas de Maizière und der ägyptische Großscheich Ahmed el-Tayeb über Toleranz. Auch der frühere US-Präsident Barack Obama besuchte die Veranstaltung. Die Organisatoren zählten an den Programmtagen in Berlin etwa 106.000 Dauerteilnehmer sowie 30.000 Tagesgäste.
Die Einbindung Wittenbergs war den Organisatoren wichtig, weil der Überlieferung nach Martin Luther hier am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen anschlug - dies gilt als Ausgangspunkt der Reformation. Die Evangelische Kirche feiert in diesem Jahr 500 Jahre Reformation.