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Evangelischer Kirchentag: Die besten Bilder aus Stuttgart

Foto: Patrick Seeger/ dpa

Kirchentag in Stuttgart Mit Friedensappell auf die Zielgerade

Frieden, Flüchtlinge und globale Krisen: Diese Themen haben den Evangelischen Kirchentag in Stuttgart bestimmt. Zu den prominenten Gesichtern am Abschlusswochenende gehörten Margot Käßmann und Kofi Annan.

Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart nähert sich dem Abschluss - mit einem Appell zum Frieden sowie zur Bewältigung der internationalen Krisen und Flüchtlingsströme. "Eine Resolution des Kirchentages, die in ihrer Sprache nicht klarer sein könnte, fordert ein, alles dafür zu tun, dass die Flüchtlingsproblematik anders gelöst wird, als dies heute der Fall ist", sagte Kirchentagspräsident Andreas Barner am Samstag, dem vorletzten Tag des Christentreffens.

"Von Stuttgart darf kein Krieg ausgehen", riefen die Organisatoren einer Menschenkette für den Frieden, in die sich auch die Theologin Margot Käßmann einreihte. "Mir war das ein wichtiges Signal", sagte sie. Auch kleine Zeichen der Zivilgesellschaft könnten ein Impuls für einen Kurswechsel der Politik sein. Sie kritisierte allerdings, dass das Thema Frieden beim Kirchentag in Stuttgart aus ihrer Sicht eine zu kleine Rolle gespielt habe. "Das tut mir leid."

Das fünftägige Treffen in Stuttgart mit knapp 135.000 Teilnehmern geht am Sonntag mit einem großen Abschlussgottesdienst unter freiem Himmel zu Ende. Bei großer Hitze drängten sich zuvor die Gläubigen bei Bibelarbeiten, Diskussionsforen und Musikauftritten.

"Neue Nachdenklichkeit" beim Kirchentag

In einer mit 10.000 Zuhörern komplett gefüllten Halle rief der frühere Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, dazu auf, internationale Organisationen wie die Uno und den Internationalen Währungsfonds zu reformieren und demokratischer zu machen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier warb für eine aktive Rolle Deutschlands bei der Lösung internationaler Konflikte: "Sich herauszuhalten, scheint manchmal eine verlockende Alternative für viele, aber sie darf es nicht sein", sagte der SPD-Politiker.

Von einer "neuen Nachdenklichkeit" beim Kirchentag sprach die Generalsekretärin des Treffens, Ellen Ueberschär. Statt publikumswirksamer, einfacher Antworten habe der Kirchentag wichtige Themen in ihrer Komplexität diskutiert. Dass die konservativen Pietisten ihren Christustag erstmals seit 1969 wieder gemeinsam mit dem eher liberalen Kirchentag organisiert hätten, sei eine Zäsur.

Der vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann geäußerte Wunsch, irgendwann nur noch ökumenische Kirchentage zu veranstalten, wird allerdings so schnell nicht in Erfüllung gehen. Als nächstes wollten Protestanten und Katholiken aber 2019 einen gemeinsamen Kirchentag organisieren, hieß es.

Zum Kirchentag unter dem Motto "damit wir klug werden" kamen nach Angaben der Veranstalter 97.000 Dauerbesucher. Das sind etwa 20.000 Teilnehmer weniger als vor zwei Jahren in Hamburg. 2017 wird der Kirchentag in Berlin und Wittenberg organisiert - im Jubiläumsjahr der Reformation. In Stuttgart wurde am Samstag symbolisch der Staffelstab an die Organisatoren des Treffens in zwei Jahren übergeben.

wit/dpa
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