Jecken in Köln Karnevalisten wollen trotz Ukrainekriegs feiern

Jecken feiern an Weiberfastnacht die Eröffnung des Straßenkarnevals in Köln
Foto: Rolf Vennenbernd / dpaIn Köln sind zur Weiberfastnacht bereits die ersten Kostümierten unterwegs oder stehen an Corona-Teststationen an. Aber: Kann man Karneval feiern, wenn in Europa ein Krieg ausbricht?
Laut dem Festkomitee des Kölner Karnevals ist es das falsche Signal, alle Feierlichkeiten abzusagen: »Heute beginnt der Straßenkarneval, das bedeutet für die Jecken in Köln hauptsächlich individuell feiern, draußen oder in der Kneipe. Nach zwei Jahren Pandemie ist die Sehnsucht danach sehr groß – und das Absagen mit so kurzem Vorlauf rein organisatorisch auch gar nicht möglich. Es wäre aus unserer Sicht auch das falsche Signal.«
Sicherlich gehe das Geschehen in der Ukraine nicht spurlos an den Karnevalisten vorüber. Die Gedanken vieler Jecken seien an diesem Morgen bei den Menschen in der Ukraine, die mit Angst auf die nächsten Tage blickten. »Aber wir haben gerade auch in der jüngeren Vergangenheit gelernt, dass der Karneval in Krisenzeiten eine wichtige Funktion für die Menschen hat.« Sich die Grenzen des Frohsinns von einem Despoten diktieren zu lassen, entspreche nicht dem Karnevalsgedanken.
2G plus im Kölner Stadtgebiet
Auch eine Sprecherin der Stadt Köln teilte mit, der Empfang des Dreigestirns im Rathaus finde wie geplant statt.
Alle Feierlichkeiten finden unter strengen Coronaauflagen in den Karnevalshochburgen im Rheinland und in Rheinhessen statt. In Köln gilt zum Höhepunkt der Session von Weiberfastnacht bis Rosenmontag im ganzen Stadtgebiet eine 2G-plus-Regelung. Zudem müssen auch Geboosterte einen negativen Schnelltest vorlegen, wenn sie in einer Kneipe feiern wollen. Die Einhaltung der Regeln soll stichprobenartig überprüft werden.
In Düsseldorf gelten in der gesamten Altstadt strenge Regeln, um ein ausschweifendes Feiern im öffentlichen Raum zu verhindern. In Mainz wurde der Straßenkarneval abgesagt, Alternativveranstaltungen gibt es online. Auch in Aachen fällt der traditionelle Straßenkarneval weitgehend aus, gefeiert werden soll stattdessen in den Gaststätten. Verstöße gegen die in den »Brauchtumszonen« geltenden Regeln wollen die Hochburgen streng ahnden.