Sexismusdebatte "#Aufschrei hat definitiv etwas gebracht"

Nach anzüglichen Bemerkungen des FDP-Politikers Rainer Brüderle stieß Laura Himmelreich 2013 unter dem Hashtag #Aufschrei eine Sexismusdebatte mit an. Im SPIEGEL erklärt die Journalistin, was sich seither getan hat.
Laura Himmelreich

Laura Himmelreich

Foto: Grey Hutton/ VICE

Die Journalistin Laura Himmelreich empfindet Sexismusdebatten, die überwiegend im Internet geführt werden, als wirkungsvoll: "#Aufschrei hat definitiv etwas gebracht", sagt sie in einem SPIEGEL-Interview. (Lesen Sie hier das vollständige Interview mit Laura Himmelreich im neuen SPIEGEL.)

Himmelreich hatte die Debatte im Jahr 2013 selbst mit angestoßen. "Damals wurde immer wieder über die Grundsatzfrage diskutiert: Gibt es Sexismus in Deutschland?", sagt Himmelreich. "Das fragt jetzt niemand mehr." Bei der aktuellen Debatte unter dem Hashtag "#MeToo" gehe es eher darum, wie weit Sexismus in der Gesellschaft verbreitet sei. Sexismus sei auch ein Generationenproblem.

Himmelreich ist Chefredakteurin des Online-Jugendmagazins Vice.com. Im Jahr 2013 beschrieb sie in einem Artikel für den "Stern", wie anzüglich sich der damalige FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle ihr gegenüber verhalten hatte. Unter anderem beschrieb sie, wie Brüderle an einer Hotelbar zu ihr sagte: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen."

Damit galt sie als eine der Mitinitiatorinnen der Sexismusdebatte "#Aufschrei". Tausende Frauen schilderten in sozialen Medien ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung. Kurz darauf wurde die FDP aus dem Bundestag gewählt.

Brüderle "hat einen hohen Preis bezahlt für etwas, was bei Millionen anderen Männern konsequenzenlos bleibt", sagt Himmelreich im SPIEGEL. Zu einer Aussprache mit dem ehemaligen Spitzenpolitiker sei es nie gekommen: "Das hat sich nicht ergeben."

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