In London haben zahlreiche Menschen ihren Unmut über den Umgang der Politik mit dem Hochhausfeuer auf die Straße getragen. Am Nachmittag drangen Dutzende Demonstranten in die Lobby und ins Treppenhaus eines Rathauses im Stadtteil Kensington ein. Laut "Guardian" verlangten sie unter anderem, die vom Brand betroffenen Menschen auch in dem Bezirk unterzubringen sowie finanzielle Unterstützung.
Als die Aktivisten in die oberen Stockwerke vordringen wollten, stellte sich die Polizei ihnen in den Weg. Unruhe machte sich breit. Die Aktivisten riefen: "Wir wollen Gerechtigkeit!", "Schämt Euch!", "Mörder!". Ein Sprecher des Stadtbezirks Kensington-Chelsea beantwortete laut "Guardian" Fragen der Demonstranten.
Das Feuer in dem Londoner Grenfell Tower war in der Nacht zum Mittwoch ausgebrochen. Mindestens 30 Menschen kamen ums Leben, eine unbekannte Zahl wird noch vermisst. Nach dem Feuer wächst in Großbritannien die Wut auf die Politik. Das Land debattiert über Slums und eine außer Kontrolle geratene Deregulierung. Viele geben nach dem Unglück in dem Sozialbau auch den Behörden eine Mitschuld. Die Organisatoren des Protests bemühten sich, die Menschen zu beruhigen.
Als Antwort auf die Proteste veröffentlichte die Bezirksverwaltung eine Stellungnahme. Darin sicherte sie den obdachlos gewordenen Bewohnern eine rasche Unterbringung innerhalb des Stadtteils zu. Hilfszahlungen für die Opfer seien auf dem Weg. Die Behörde unterstütze zudem die Untersuchung der Brandursache.
Die britische Premierministerin Theresa May will für die Opfer der Katastrophe fünf Millionen Pfund zur Verfügung stellen. Das teilte ihr Büro mit. May traf sich am Nachmittag mit Betroffenen des Feuers und Anwohnern.
Für den Abend ist eine Kundgebung im Londoner Regierungsviertel Westminster geplant. Die Demonstration soll vor dem Wohnungsbauministerium stattfinden. Auf Facebook haben Tausende ihre Teilnahme an der Veranstaltung "Justice for Grenfell!" (Gerechtigkeit für Grenfell) angekündigt.
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Die britische Premierministerin Theresa May wird unter Polizeischutz vor einer wütenden Menge in Sicherheit gebracht. Zuvor hatte sie in einer Kirche mit Überlebenden des Feuers und mit Anwohnern gesprochen. Draußen wurde sie von Demonstranten beschimpft.
"Wir wollen Gerechtigkeit", "Schämt euch!", "Mörder!", riefen die Demonstranten, als sie das Rathaus der Stadtteile Kensington und Chelsea stürmten.
Die Demonstranten wollen den Opfern nach der Brandkatastrophe im Stadtteil Kensington eine Stimme geben - und fordern unter anderem die Unterbringung der vom Brand betroffenen Bewohner in ihrem Bezirk.
Am Nachmittag versammelten sich zahlreiche Demonstranten zu einer Kundgebung.
Sie forderten Gerechtigkeit für die Opfer des Feuerinfernos.
Dutzende Demonstranten stürmten das Rathaus des Bezirks Kensington-Chelsea. Hier schlägt ein Mann gegen die Glastür des Gebäudes.
Vor dem Gebäude formierten sich Dutzende Demonstranten, einige verließen das Rathaus kurze Zeit später.
Viele Menschen hielten Fotos von Vermissten in die Höhe.
Auch auf Schildern forderten sie Gerechtigkeit. Bei dem Brand im Grenfell Tower im Westen Londons starben mindestens 30 Menschen.