
Madeline Stuart: "Die Erwartungen an Kinder mit Downsyndrom sind höher als je zuvor"
Model mit Downsyndrom "Es ist okay, eigene Träume zu haben"
Beine, Maße, Gesicht - alles muss perfekt sein. Wer in der Welt der Laufstege und Fotoshootings bestehen will, darf nicht von den Normen der Modewelt abweichen. Eigentlich. Dass es auch anders gehen kann, hat Madeline Stuart bewiesen.
Die 20-jährige Australierin ist keine Gisele Bündchen, Heidi Klum würde sie wohl schon in der Vorrunde von "Germany's Next Topmodel" aussortieren. Trotzdem ist Stuart seit zwei Jahren erfolgreich als Model unterwegs. Ein kleines Wunder, denn die junge Frau lebt mit Trisomie 21, besser bekannt als Downsyndrom.
Nun hat Stuart bei einer Modenschau während der New York Fashion Week ihre eigene Kollektion vorgestellt. Die Kleidung ist Teil ihres Labels "21 Reasons Why", dessen Name auf die offizielle Bezeichnung für die Chromosomenstörung Trisomie 21 anspielt.
Stuart betrat den Laufsteg mit einem fröhlichen Glucksen und warf einen Handkuss ins Publikum. Sie trug ein weißes Schößchen-Oberteil zu blauen Leggings und Glitzer-Makeup um die Augen. Aus den Lautsprechern erklang das Lied "Scars To Your Beautiful" von Alessia Cara. Stuarts Auftritt war Teil einer Veranstaltung im Rahmen der Modewoche, bei der auch Brustkrebs-Überlebende auftraten.

Madeline Stuart: "Die Erwartungen an Kinder mit Downsyndrom sind höher als je zuvor"
Nach Angaben ihrer Mutter hat Madeline Stuart "als einziger Mensch mit geistiger Behinderung" ein Arbeitsvisum für die USA erhalten. "Es steht wirklich dafür, wer sie ist", sagte Roseanne Stuart. "Madeline hatte nie die Idee, dass sie etwas nicht erreichen kann."
Indem die 20-Jährige ihre eigene Modelinie gestartet habe und eine Geschäftsfrau geworden sei, mache sie anderen Mut, sagte ihre Mutter. "Es ist okay, eigene Träume und Ziele zu haben. Die Erwartungen an Kinder mit Downsyndrom sind höher als je zuvor."